Grünes Licht für Helmholtz-Institut Erlangen-Nürnberg
Jülich, Berlin und Erlangen-Nürnberg forschen gemeinsam zu erneuerbaren Energien
Der Senat folgte damit der Empfehlung einer internationalen Gutachter-Kommission, die bereits Ende vergangenen Jahres die Bedingungen für ein solches Institut in Erlangen und Nürnberg geprüft und von einem "exzellenten Konzept" gesprochen hatte. Für den Standort bedeutet dies nicht nur einen Zugewinn an Renommee und wissenschaftlicher Bedeutung, das Institut wird darüber hinaus Top-Wissenschaftler von internationalem Rang in die Region Nordbayern ziehen. Geplant ist die Unterzeichnung einer Gründungsvereinbarung zwischen Bund, Freistaat Bayern und allen beteiligten Partnereinrichtungen im August in Nürnberg.
Das "Helmholtz-Institut Erlangen-Nürnberg für Erneuerbare Energien" – kurz: HI ERN – soll als Außenstelle des Forschungszentrums Jülich mit dem ebenfalls beteiligten Helmholtzzentrum Berlin aufgebaut werden und mittelfristig 40 bis 50 Mitarbeiter beschäftigen. Inhaltlich wird sich das HI ERN zunächst vor allem zwei Schwerpunkten widmen: der Erforschung druckbarer Photovoltaik und innovativer Methoden zur chemischen Energiespeicherung über Wasserstofftechnologien – beides zentrale Fragestellungen, wenn es um die breite und kostengünstige Nutzbarmachung von erneuerbaren Energien und den Erfolg der Energiewende in Deutschland geht.
Die beiden Helmholtzzentren in Jülich und Berlin steuern ihre Expertise auf den Gebieten der Materialforschung für solare Technologien sowie für die Erzeugung von Wasserstoff aus erneuerbarer Energie bei. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf Systemtechnologien rund um das Thema Wasserstoff. Die FAU wird ihre international anerkannte Material- und Prozessforschung für die Erforschung und Entwicklung erneuerbarer Energiesysteme im neuen Helmholtz-Institut nutzbar machen.
Die Zusammenarbeit zwischen Jülich, Berlin und der FAU wird sich unter anderem auf gemeinsame Berufungen, Forschungsprojekte sowie den Austausch von Mitarbeitern und Studierenden auswirken. Mit dem Jahresetat von 5,5 Millionen Euro sollen neben vier Professuren auch zwei Nachwuchsgruppen finanziert werden. Der neue Forschungsbau wird auf dem Südgelände der Universität in Erlangen entstehen und auf etwa 2.500 Quadratmetern Labors und Büros für die neuen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beherbergen.
"Die Helmholtzfreie Zone Nordbayern ist mit dieser Entscheidung endlich Geschichte", sagt FAU-Präsident Prof. Karl-Dieter Grüske. "Der Wissenschaftsstandort Erlangen-Nürnberg gewinnt mit der Ansiedlung eines Helmholtz-Instituts zusätzlich an Profil und wird zu einem der wichtigsten Zentren für die Forschung rund ums Thema erneuerbare Energien und Materialwissenschaften."
Prof. Dr.-Ing. Harald Bolt, Mitglied des Vorstands des Forschungszentrums Jülich, begrüßt die Entscheidung ebenfalls: "Am Wissenschaftsstandort Erlangen-Nürnberg und an der FAU finden wir ideale Bedingungen für die Forschung rund um das Thema erneuerbare Energien – das ist der wesentliche Grund, warum wir auf Prof. Grüske und die Erlanger Kollegen zugegangen sind. Wir freuen uns darauf, dieses ambitionierte Projekt eines Helmholtz-Instituts Erlangen-Nürnberg für erneuerbare Energien gemeinsam mit den Wissenschaftlern der FAU zu verwirklichen und mit unserer Forschung entscheidende Weichenstellungen für die Energiewende zu ermöglichen."
"In enger Zusammenarbeit mit der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen schaffen wir eine innovative Forschungseinrichtung, die auf dem gesellschaftlich bedeutenden Feld der erneuerbaren Energien, so hoffe ich, wegweisende Beiträge leisten wird", sagte auch Helmholtz-Präsident Jürgen Mlynek und dankte dem Bund und dem Freistaat Bayern für ihre Unterstützung.