Verträge für neues Batterietestzentrum im Harz unterzeichnet
Ernst/TU Clausthal
„Um auf dem zukunftsträchtigen Gebiet der Elektromobilität durchzustarten, kommt der weiteren Erforschung der Batteriesystemtechnik eine elementare Bedeutung zu. Es freut mich deshalb sehr, dass hochkarätige Partner aus Universität und Forschung im Verbund mit der regionalen Wirtschaft dieses wichtige Thema in einem neuen Technikum gemeinsam angehen“, sagt Professor Thomas Hanschke, der Präsident der TU Clausthal.
Auch Goslars Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk zeigte sich erfreut, dass die positive Entwicklung des Energie-Campus um ein weiteres Projekt bereichert wird: „Nach dem EFZN, Fraunhofer und dem Forschungsverbund IPSSE ist das eine weitere innovative Einrichtung. Und besonders freue ich mich, dass wir hier erneut eine kluge Verbindung zwischen privatem Investor, öffentlicher Hand und Wissenschaft knüpfen konnten.“
„Wir brauchen ein solches Technikum, um unsere Kompetenzen im Bereich Energiespeicher zu zeigen und hochqualifizierte Forscher und Forscherinnen in diese Region zu locken“, so EFZN-Chef Professor Hans-Peter Beck. Das Batterietestzentrum zeige, dass der EFZN-Gedanke funktioniere und sich Synergieeffekte bilden: „Die EFZN-Mitgliedsuniversität Hannover bringt sich ebenfalls stark mit ein. Die Forschungsgeräte sind hier unter dem Dach des EFZN für Forscher aller EFZN-Universitäten nutzbar. Das ist effiziente Forschung.“
„Für eine Sichtbarkeit der Forschungsarbeiten auf dem Energie-Campus müssen wir gezielt gesellschaftlich relevante Themen besetzen – die Sicherheitstechnik von Batteriesystemen sowohl für stationäre als auch mobile Anwendungen ist dafür ein schönes Beispiel“, erklärt Professor Wolfgang Schade, Leiter der Goslarer Außenstelle des Fraunhofer Heinrich-Hertz-Instituts (HHI). „Nur so sind wir national und international sichtbar und vor allem wettbewerbsfähig. Daher gilt mein besonderer Dank Herrn Dr. Stöbich, der uns durch seine Investitionsbereitschaft für das neue Technikum derartige Möglichkeiten eröffnet.“
In dem Testzentrum (Gesamtvolumen rund zwei Millionen Euro) werden die elektrischen und thermischen Eigenschaften großer Batterien im Grenzbereich untersucht. Geplant sind zum Beispiel elektrische Belastungstests bis zu 1000 kW, Kurzschlussversuche bis zu 10.000 Ampere sowie Brandtests. Mithilfe der vom HHI entwickelten faseroptischen Sensorik werden dreidimensionale Temperaturfelder von Batteriesystemen gemessen. Dadurch sollen neue Sicherheitskonzepte zum Schutz vor einem Brand von Batterien entwickelt werden.
Neben den Prüfeinrichtungen zur Durchführung der Batterietests werden in dem Technikum weitere Anlagen zur Lebensdauervorhersage von Hoch- und Mittelspannungsleitungen für Offshore Windkraftanlagen sowie der Laserprozessierung neuartiger optischer Sensoren, Elektrodenmaterialien für neue Batteriekonzepte und Solarzellen aufgebaut. Diese Infrastruktur bietet insbesondere für das Fraunhofer HHI hervorragende Möglichkeiten die bisherigen Geschäftsbereiche auf dem Gebieten der Energietechnik und Sensorik auszubauen aber auch die einzigartige Chance neue „Spin-off-Unternehmen“ auf dem „Energie-Campus“ anzusiedeln.
Durch den Verbund der beteiligten Partner findet eine gezielte Konzentration von Kompetenzen in den Bereichen der Batteriesystemtechnik und Sensorik statt, die eine besondere Forschungsinfrastruktur für niedersächsische Hochschulen und regionale Unternehmen schaffen wird.
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