Kostengünstigere Computerchips durch Graphene?
Professor Stephan Haas erforscht mit Bremer Wissenschaftlern neue funktionelle Nanomaterialien
Sie stecken in jedem Bleistift, denn sie sind Bestandteil des Graphits. Doch mit bloßem Auge sind Graphene nicht zu erkennen: Die winzigen Schichten von Kohlenstoff-Atomen könnten dazu beitragen, dass Materialien für Computerchips oder Solarzellen zukünftig effizienter und preisgünstiger hergestellt werden. An der Universität Bremen erforschen die Physikprofessoren Tim Wehling und Thomas Frauenheim (Fachbereich Physik/Elektrotechnik) bereits seit längerem neue funktionelle Nanomaterialien auf Basis von Graphenen und ähnlichen Materialien. Ihr Ziel ist es, neue elektronische Anwendungen zu entwickeln – zum Beispiel für flexible Displays oder Solarzellen. Zurzeit haben die Bremer Wissenschaftler einen Gast und Kooperationspartner aus den USA zu Besuch: Professor Stephan Haas von der University of Southern California ist Preisträger des Friedrich Wilhelm Bessel-Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung. Die Auszeichnung ist mit 45.000 Euro dotiert. Bis Ende des Jahres wird der 46-Jährige mit seinen beiden Bremer Kollegen an der Uni Bremen forschen. Auch Studierende profitieren von seinem Aufenthalt; denn in den Forschungsprojekten arbeiten einige mit. Zudem wird Professor Haas Vorlesungen halten.
Die Arbeitsgruppen der Bremer befinden sich am Bremen Center for Computational Material Sciences (BCCMS) und am Institut für Theoretische Physik (ITP). „Meine Bremer Kollegen sind weltweit führend in der Untersuchung physikalischer Eigenschaften neuer Materialien“, sagt Stephan Haas. „Deshalb war es für mich klar, das Stipendium der Humboldt-Stiftung für einen längeren Aufenthalt an der Universität Bremen zu nutzen. Haas arbeitet mit den Bremer Forschern bereits seit mehreren Jahren zusammen. Während seines Aufenthaltes in Bremen werden er und seine Kollegen untersuchen, wie Wechselwirkungseffekte die elektronischen Eigenschaften atomar dünner Materialien beeinflussen. „Haas ist international ausgewiesener Experte für stark wechselwirkende Quantensysteme“, sagt Professor Wehling und fügt hinzu: „Wir freuen uns sehr, dass wir ihn für Bremen gewinnen konnten und haben die Hoffnung, dass es uns zusammen gelingen wird, neue atomar dünne Supraleiter zu designen.“ In Supraleitern fließen elektrische Ströme verlustfrei. Daher finden sie zahlreiche Anwendungen: von empfindlichsten Sensoren zu stärksten Elektromagneten, wie sie etwa in Kernspintomographen zum Einsatz kommen.
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