Photonik-Branche erwartet Umsatz von 30 Mrd. Euro

Beschäftigtenzahl steigt leicht

22.05.2014 - Deutschland

In 2013 konnten die rund 1.000 deutschen Unternehmen der optischen Industrie ihren Umsatz um gut drei Prozent auf 28,4 Milliarden Euro steigern. Für das laufende Jahr erwartet der Branchenverband SPECTARIS laut einer Umfrage unter seinen Mitgliedsunternehmen einen weiteren Umsatzanstieg um knapp sieben Prozent auf dann gut 30 Milliarden Euro. Die aktuellen Zahlen der Photonik stellte Wenko Süptitz, Leiter des Fachverbandes Photonik bei SPECTARIS, auf der Pressekonferenz der Fachmesse Optatec in Frankfurt am Main vor.

In 2014 wird das Wachstum im Ausland mit einem Plus von gut sieben Prozent wiederum deutlicher ausfallen als im Inland (+5 %). Bei den Beschäftigtenzahlen geht SPECTARIS von einer weiteren leichten Steigerung auf dann knapp 125.000 Beschäftigte aus.

„Nachdem das Krisenjahr 2009 mit Umsatzeinbußen von 20 Prozent die Photonik sehr gefordert hat, sind die Folgejahre nun wieder durch Wachstum geprägt“, so Wenko Süptitz. Dabei ist das Umsatzwachstum im Ausland mit einem Plus von 3,8 Prozent stärker als das im Inland (+1,6 %): Der gesamte Inlandsumsatz liegt bei 9,5 Milliarden Euro, der Auslandsumsatz beträgt 19,5 Milliarden Euro. Die überdurchschnittlich hohe Exportquote von 67 Prozent verdeutlicht die hohe Innovationskraft der deutschen Photonik-Firmen. Im abgelaufenen Jahr konnte auch die Zahl der Beschäftigten leicht um 1,8 Prozent auf 123.700 gesteigert werden.

Zu schaffen machen der Branche einige regulatorische Hürden. Aktuell muss sich die deutsche - aber auch die internationale - Photonik-Branche insbesondere mit der RoHS-Richtlinie und der REACH-Verordnung der Europäischen Union beschäftigen. Die EU Richtlinie RoHS (Restriction on the Use of Hazardous Substances) ist seit 2013 Teil der Anforderung für die CE-Kennzeichnung und technische Dokumentation. Mit RoHS legt der europäische Gesetzgeber Höchstgrenzen für Schwermetalle in elektrischen und elektronischen Geräten fest. Betroffen ist davon auch optisches Glas, das Blei beinhalten kann, und Filtergläser, die Cadmium oder Blei enthalten können. Solche Materialzusammensetzungen sind notwendig, um Glas seine besonderen Eigenschaften zu verleihen, ohne die zahlreiche Anwendungen nicht möglich wären, zum Beispiel in der Endoskopie, Fluoreszenzmikroskopie oder der Kameratechnik. Bis zum 21. Juli 2016 gilt für „Blei und Cadmium in optischem Glas und Filterglas“ eine Ausnahmeregelung, für die sich SPECTARIS eingesetzt hat und dies auch weiterhin tun wird.

Auch aus der REACH-Verordnung (Registration, Evaluation, Authorization and Restriction of Chemicals) ergeben sich besondere Pflichten für die Photonik-Unternehmen, insbesondere im Rahmen der so genannten Kandidatenliste. Auf dieser sind die Stoffe gelistet, die als besonders besorgniserregend eingestuft werden. Mittlerweile befinden sich auf der Liste bereits 151 Stoffe, darunter Arsenoxid, welche für die Herstellung von Glas und als Bestandteil von der in der Photonik und Messtechnik sehr bedeutsamen Glaskeramik Zerodur enthalten ist. SPECTARIS und seine Mitglieder setzten sich dafür ein, dass klare Regeln für die Einordnung von Substanzen als Zwischenstoffe erstellt werden, und dass die enge Kontrolle zum Umgang mit Arsenoxid, Boroxid und ggf. weiterer Substanzen zur Herstellung von Spezialgläsern in eine qualifizierte nationale Verantwortung gegeben wird.

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