Helmholtz-Institut Münster gegründet

Startschuss für einzigartiges Kompetenzzentrum der Batterieforschung

12.06.2014 - Deutschland

Die Speicherung von Energie ist eine der wesentlichen Fragen bei der erfolgreichen Umsetzung der Energiewende und dem Ausbau der Elektromobilität. Das Helmholtz-Institut Münster (HI MS) soll dieses wichtige Forschungsfeld nun entscheidend voranbringen. Dieses Institut bündelt die Kompetenzen des Forschungszentrums Jülich, der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster in der Batterieforschung und wird als Außenstelle des Forschungszentrums Jülich betrieben werden. Im Mittelpunkt steht dabei der Elektrolyt: ein zentraler Bestandteil einer jeden Batterie, der die chemischen Prozesse in ihrem Innern bestimmt.

WWU Münster

Eröffneten das Helmholtz-Institut Münster (v.l.n.r.): Svenja Schulze, Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen; Prof. Harald Bolt, Vorstandsmitglied Forschungszentrum Jülich; Prof. Ursula Nelles, Rektorin WWU Münster; Prof. Jürgen Mlynek, Präsident Helmholtz-Gemeinschaft; Prof. Ernst Schmachtenberg, Rektor RWTH Aachen; Prof. Achim Bachem, Vorstandsvorsitzender Forschungszentrum Jülich und Prof. Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung.

"Das Ziel der Energiewende ist eine sichere, bezahlbare und nachhaltige Energieversorgung. Um das erreichen zu können, brauchen wir Fortschritte bei der Energiespeicherung. Ich freue mich daher, dass wir mit der Gründung des Helmholtz Instituts Münster die Forschung bei elektrochemischen Speicherkonzepten verstärken", sagte Prof. Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung, zur Eröffnung des Instituts in Münster.

Eine mit international renommierten Experten besetzte Gutachterkommission hatte das Konzept des neuen Helmholtz-Instituts im Herbst vergangenen Jahres als „wissenschaftlich exzellent“ bewertet. Ab 2015 erhält das HI MS jährlich rund 5,5 Millionen Euro, die zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent vom Land NRW getragen werden. Darüber hinaus wird Nordrhein-Westfalen bis 2018 zusätzlich 11 Millionen Euro investieren.

"Das HI MS ist ein eindrucksvoller Beleg für das große Potenzial der Zusammenarbeit von universitären und außeruniversitären Institutionen. Die WWU Münster, das Forschungszentrum Jülich und die RWTH Aachen bündeln ihre enormen Kompetenzen bei den elektrochemischen Energiespeichern und demonstrieren damit die Stärke des Forschungsstandorts NRW", sagt Svenja Schulze, Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen.

Unter dem Namen "Ionics in Energy Storage" werden sich Forscherinnen und Forscher im HI MS künftig speziell der Untersuchung von Elektrolyten widmen. Diese zentrale Komponente einer Batterie macht als Ionenleiter den effektiven Stromfluss zwischen Minus- und Pluspol überhaupt erst möglich. Die Eigenschaften des Elektrolyten bestimmen daher maßgeblich wesentliche Merkmale wie die Leistungsfähigkeit, Sicherheit und Lebensdauer einer Batterie.

Die Arbeiten knüpfen an die langjährige Forschungstradition an den Standorten an. Im Fokus stehen die verschiedenen Klassen von Elektrolyten: neuartige Feststoffelektrolyte etwa, die das Potenzial besitzen, die Sicherheit von Lithium-Ionen-Batterien beträchtlich zu erhöhen. Außerdem untersuchen die Wissenschaftler im HI MS Hybridelektrolyte und Multischichtelektrolyte, welche die funktionellen Eigenschaften mehrerer Elektrolytkomponenten sinnvoll verbinden, und damit auch ganz neue Batterietypen ermöglichen.

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