Wie Wasser zu Energie wird
Chemiker in Sonderpublikation für exzellente Nachwuchsforscher vertreten
Foto: Jan-Peter Kasper/FSU
Benjamin Dietzek erforscht, wie mittels molekularen Photokatalysatoren aus Wasser energiereicher molekularer Wasserstoff gewonnen werden kann. "Der genaue Ablauf dieser chemischen Reaktion war bisher in entscheidenden Schritten noch unbekannt", sagt Dietzek, der am Institut für Physikalische Chemie der Universität Jena und am Leibniz-Institut für Photonische Technologien forscht. Anhand detaillierter spektroskopischer Untersuchungen der Zwischenprodukte des Katalysezyklus ist es Dietzek nun gelungen, wichtige Details der Prozesskette aufzudecken. Über ihre Erkenntnisse berichten Dietzek und seine Kollegen in der aktuellen Sonderausgabe des Fachblattes "Chemical Communications". Das Forschungsprojekt ist Teil der von der Europäischen Union geförderten COST-Aktion "Perspect-H20", die von Dietzek koordiniert wird.
Praktikable Anwendung dank Polymer-Kapsel
Der Jenaer Beitrag in der aktuellen Sonderpublikation des Fachmagazins "Journal of Materials Chemistry A" basiert auf einer Kooperation zwischen Felix Schacher und Benjamin Dietzek. Darin geht es um die praktikable Anwendung molekularer Photokatalysatoren. "Für einen solchen Katalysator geeignet ist beispielsweise Nickeloxid, welches jedoch zunächst in ein auch außerhalb des Labors handhabbares Material integriert werden muss", erklärt Dietzek. Felix Schacher, Juniorprofessor am Institut für Organische Chemie und Makromolekulare Chemie, hatte die Lösung parat: "Wir haben eine Vorstufe zu Nickeloxid in eine nanostrukturierte Kapsel aus Blockcopolymeren verpackt. Letztere sind Makromoleküle, die aus zumindest zwei Abschnitten mit unterschiedlichen chemischen oder physikalischen Eigenschaften bestehen", sagt Schacher. "Damit haben wir das Nickel in einer Art Schutzhülle untergebracht, so dass es beispielsweise leicht auf eine geeignete Oberfläche aufgebracht oder als getrocknetes Pulver verarbeitet werden kann", so der Chemiker.
Die Arbeiten von Schacher und Dietzek sind jedoch nicht nur Beispiel für herausragende wissenschaftliche Leistungen, wie die Aufnahme in die beiden Sonderpublikationen beweist. "Unsere Untersuchungen sind ein weiterer Schritt zur Lösung einer wichtigen Zukunftsfrage: der effizienten Energiegewinnung aus den natürlichen Ressourcen Sonnenlicht und Wasser", ist Dietzek überzeugt.
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