Doppel-Richtfest bei DESY
Zwei neue Experimentierhallen für Forschungslichtquelle PETRA III
DESY
„Mit den neuen Messstationen erweitern wir die Vielfalt der Forschungsmöglichkeiten an PETRA III erheblich, zum Beispiel um neue Nano-Spektroskopie- und Materialuntersuchungstechniken“, sagt der Vorsitzende des DESY-Direktoriums, Prof. Helmut Dosch auf der Veranstaltung. „Gleichzeitig werden wir der riesigen Nachfrage der internationalen Wissenschaft nach der besten Synchrotronstrahlungsquelle der Welt gerecht.“
Hamburgs Wissenschaftssenatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt: „Der Senat hat es sich zum Ziel gesetzt, Hamburg zu einem der führenden Standorte für Forschung und Innovation in Europa auszubauen. Dafür ist es unerlässlich, die Profile der Hochschulen und Forschungseinrichtungen im engen Dialog mit allen Beteiligten weiter zu schärfen. In der Strukturforschung nimmt Hamburg schon jetzt eine Spitzenposition ein. International wird sehr deutlich wahrgenommen, wie wegweisend DESY, Universität und ihre Partner auf dem Forschungscampus Bahrenfeld zusammenarbeiten. Mit den beiden neuen Experimentierhallen wird die Synchrotronstrahlung von PETRA künftig noch mehr Forscherinnen und Forschern aus aller Welt zur Verfügung stehen.“
„Mit den insgesamt zehn neuen Strahlführungen wird sich die Anziehungskraft für Spitzenforschung am Standort Hamburg noch weiter erhöhen, national und international“, sagt Dr. Beatrix Vierkorn-Rudolph (BMBF), Vorsitzende des Stiftungsrats von DESY. „PETRA III trägt mit seinen exzellenten Forschungsmöglichkeiten dazu bei, Ergebnisse der Grundlagenforschung rasch in die Anwendung zu überführen, und stärkt damit auch die Innovationskraft Deutschlands.“
DESYs 2,3 Kilometer langer Ringbeschleuniger PETRA III produziert hochintensive, stark gebündelte Röntgenblitze für eine Vielzahl physikalischer, biologischer und chemischer Experimente. In einer rund 300 Meter langen Experimentierhalle stehen bereits 14 Messstationen, die bis zu 30 Experimente ermöglichen. Die Eigenschaften der Blitze, die PETRA an die verschiedenen Messstationen liefert, ist dabei exakt auf die verschiedenen Forschungsdisziplinen abgestimmt. Mit dem hochbrillanten Röntgenlicht untersuchen Forscher etwa innovative Solarzellen, beobachten die Dynamik von Zellmembranen und durchleuchten fossile Dinosauriereier.
Seit ihrem Betriebsstart im Jahr 2009 ist PETRA III als weltbeste Röntgenquelle ihrer Art stark überbucht. Um mehr Wissenschaftlern Zugang zu den einzigartigen Experimentiermöglichkeiten der Forschungslichtquelle zu ermöglichen und um das Forschungsportfolio von PETRA III um neue Experimentiertechniken zu erweitern, wurde im Dezember 2013 das PETRA III-Extension-Projekt gestartet: In zwei neuen Experimentierhallen finden auf zusammen rund 6000 Quadratmetern für technische Installationen bis zu zehn zusätzliche Strahlführungen Platz, dazu kommen insgesamt 1400 Quadratmeter Büro- und Laborflächen für die Wissenschaftler. Die Strahlführungen und Messinstrumente in den neuen Hallen werden in enger Zusammenarbeit mit der zukünftigen Nutzerschaft und teilweise als Verbundforschungsprojekte aufgebaut. Drei der zukünftigen PETRA-Strahlführungen werden in internationaler Kooperation mit Schweden, Indien und Russland gebaut.
Für den Bau der neuen Experimentierhallen wurden seit Februar dieses Jahres insgesamt rund 170 Meter des PETRA-Tunnels und -Beschleunigers abgebaut. Seit August wird der Beschleuniger, ausgestattet mit speziellen Magneten zur Röntgenlichterzeugung, in den bereits fertiggestellten neuen Tunnelbereichen wieder aufgestellt. Nach der Rohbauphase der Experimentierhallen sollen diese ab Dezember 2014 weiter ausgebaut werden; gleichzeitig geht der Beschleuniger wieder in Betrieb. Der Experimentierbetrieb in der PETRA III-Experimentierhalle „Max von Laue“ wird ab April 2015 wieder aufgenommen, die ersten Messstationen in den neuen, noch unbenannten Hallen sollen bereits ab Herbst 2015 bzw. Anfang 2016 nach und nach in Betrieb gehen.
Die Gesamtkosten von rund 80 Millionen Euro für die Erweiterung stammen größtenteils aus Ausbaumitteln der Helmholtz-Gemeinschaft, Mitteln des Bundesforschungsministeriums, der Freien und Hansestadt Hamburg und DESYs. Etwa ein Drittel der Kosten werden von Kooperationspartnern aus Deutschland und dem Ausland beigetragen.
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