Hightech-Produkte auf Holzbasis
Jenaer Chemiker an internationalem Forschungsprojekt „PShapes“ beteiligt
Nanopartikel für immunologische Tests
"Wir wollen beispielsweise Cellulose-basierte Nanopartikel entwickeln, die Farbstoffe tragen und einfach mit Antikörpern gekoppelt werden können", sagt Prof. Heinze. Diese neuen Stoffe sollen bei immunologischen Tests zum Einsatz kommen. Ziel sei es, die Nachweisgrenzen dieser Tests deutlich zu senken und damit die Genauigkeit zu erhöhen. Ein mögliches Einsatzfeld sei die Diagnose von Ebola-Infektionen, ergänzt Dr. Martin Gericke, der das deutsche Teilprojekt von "PShapes" koordiniert.
PShapes steht für "Polysaccharide bioshapes - chemical design and shaping into new biomaterials". Finanziert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft sowie den Projektträger Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. Internationale Partner sind die Universitäten in Turku (Finnland), Maribor (Slowenien), Graz (Österreich) sowie sechs Firmen aus den beteiligten Ländern. Hinzu kommt das Thüringische Institut für Textil- und Kunststoff-Forschung e. V. in Rudolstadt. Insgesamt wurden Projektmittel in Höhe von 1,3 Millionen Euro bewilligt. Die Chemiker der Universität Jena erhalten davon 225.000 Euro.
Anwendungen mit hohem Innovationspotenzial
Wie Martin Gericke erläutert, wird es bei "PShapes" darum gehen, für holzbasierte Rohstoffe ganz neue Anwendungsfelder zu erschließen. Bereits jetzt werden Produkte auf Cellulose- und Hemicellulosebasis vielfältig eingesetzt, etwa als Zusatzstoffe in der Bauindustrie, in Lebensmitteln und Kosmetika sowie in der Papier- und Textilindustrie. "Doch diese Anwendungen haben ein eher geringes Innovationspotenzial", sagt Gericke. Die neuen Stoffe sollen bei vergleichsweise geringem Materialeinsatz große Wirkungen erzielen. Um die Forschungsergebnisse tatsächlich in marktreife Produkte zu überführen, sind sechs Wirtschaftsunternehmen bei "PShapes" involviert. Die Firmen kommen aus unterschiedlichen Bereichen, es sind Zellstoffhersteller darunter, Textilverarbeiter und Biotechnologiefirmen. "Wir hoffen, so die gesamte Wertschöpfungskette abdecken zu können", sagt Dr. Gericke. Die reiche von der Gewinnung und Veredlung holzbasierter Rohstoffe, deren großtechnischer Verarbeitung zu Massen- und Spezialartikeln etwa im Medizin- und Hygieneartikelbereich bis hin zu sehr speziellen "High-end"-Produkten in der Sensorik und Diagnostik.
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