Veränderungen in Angebot und Nachfrage beeinflussen die weltweite bio-basierte chemische Industrie
In der Studie führt Pöyry ein neues Konzept zur Strukturierung des Biochemie-Sektors ein. Dieses unterteilt Chemikalien anhand ihres Rohstoffes in die Bereiche Zucker, Öl, Lignin und Gas. Diese Gruppen bilden die Basis für das extrem breite Spektrum an Endnutzungen, unter anderem in der Automotive-, Elektronik- und Verpackungsindustrie. Dem Konzept liegt eine mehrjährige intensive Arbeit zugrunde, während der Pöyry ein einzigartiges Know-how der verschiedenen Technologien, der Wege vom Rohstoff zur Chemikalie und der Endanwendungen in der bio-basierten Industrie erlangt hat. Auf Basis dieses Wissen hat Pöyry ein Verfahren für die zuverlässige Vorhersage von Angebot und Nachfrage entwickelt.
Für jeden der vier Bereiche prognostizieren die Pöyry-Experten Geschäftsmöglichkeiten in den kommenden Jahren. So sei das zukünftige Angebot von Öl und Fett unsicher, obwohl dieser Markt am weitesten gesättigt ist. Dies liege an der wachsenden Sensibilität für Nachhaltigkeit. In den kommenden Jahren wird der europäische Markt gemäß Pöyry-Studie vermehrt in die Bereitstellung von Lignin investieren. Grund dafür ist, dass Lignin aktuell noch zu wenig benutzt wird, aber den Weg für Lignocellulose-Zucker ebnet und dadurch das Potenzial für signifikantes Wachstum hat.
Aktuell mangelt es an einem tiefgreifenden Verständnis der Nachfrage-Seite und des Mehrwerts von bio-basierten Komponenten. Im Zuge der Studie hat Pöyry deshalb unter anderem bio-basiertes Plastik, ein Kern-Endprodukt aus bio-basierten Chemikalien, untersucht. 2013 wurden davon rund 900.000 Tonnen produziert. Viele führende Verbrauchermarken wollen zukünftig bio-basiertes Plastik für ihre Produkte nutzen und beeinflussen dadurch zunehmend die Nachfrage. Trotz des schnellen Wachstums des Markts wird die Nachfrage nach bio-basiertem Plastik 2025 allerdings nur weniger als zwei Prozent der gesamten Nachfrage nach Plastik ausmachen.
Die Veränderungen in Angebot und Nachfrage beeinflussen die verschiedenen Kernmärkte der chemischen Industrie. Nordamerika, Europa und Brasilien haben jeweils spezifische Wettbewerbsvorteile, sehen sich aber starker asiatischer Konkurrenz ausgesetzt. Asien führt die weltweite Produktion an und wird aufgrund der Regierungsunterstützung weiter expandieren. „Die Studie wirft die Kernfrage auf, ob Europa in den nächsten zehn Jahren weiterhin auf seinen technologischen Vorteil setzen kann, während die Produktion anderswo wächst”, sagt Katja Salmenkivi, Head of Biochemicals bei Pöyry Management Consulting.
Die bio-basierte chemische und Polymer-Industrie ist ein komplexer Bereich. Die Pöyry-Studie „BioSight up to 2025” bietet einen einzigartigen Einblick in die bio-basierte chemische Wirtschaft und richtet sich an Investoren und Unternehmen im Finanz- und Konsumgütersektor, in Holz-, landwirtschaftlichen und chemischen Industrien, Endkunden sowie Behörden.
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