Mineralöle in Kosmetika

Kritische Stoffe in allen geprüften Produkten

28.05.2015 - Deutschland

Das Ergebnis ist besorgniserregend: Die untersuchten Kosmetika auf Mineralölbasis sind alle mit kritischen Substanzen belastet. Einige davon gelten als potenziell krebserregend. Die Stiftung Warentest hat 25 exemplarisch ausgewählte Kosmetika untersucht, die auf Mineralöl basieren: Allzweckcremes, Babypflege-, Hairstyling- und Lippenpflegeprodukte, Körperöle, Spezialcremes sowie Vaselinen. Noch nie wurden Ergebnisse zu diesen kritischen Stoffen in Kosmetika veröffentlicht.

Bei einem Test von Körperölen entdeckten die Tester einen hohen Gehalt von aromatischen Kohlenwasserstoffen, Mineral Oil Aromatic Hydrocarbons, kurz MOAH genannt. Diese MOAH-Fraktion könnte laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit ein „karzinogenes Risiko“ darstellen. Um Klarheit zu bekommen, prüften die Tester weitere Kosmetika, die laut Deklaration Mineralölkomponenten enthalten. Das Ergebnis: Alle geprüften Produkte sind mit MOAH belastet, darunter Marken wie Bebe, Blistex, Dove, Labello, Nivea und Penaten. Grund zur Panik besteht nicht – von einer akuten Gesundheitsgefahr ist nicht auszugehen. Doch ein mittel- oder langfristiges Risiko ist nicht auszuschließen.

Vor allem Lippenpflegeprodukte gelangen über den Mund direkt in den Körper. Deshalb raten die Tester von mineralölhaltigen Lippenprodukten ab. Ob ein Produkt Mineralöl rezepturbedingt enthält, steht in der Inhaltsstoffliste auf der Verpackung. In Naturkosmetik darf Mineralöl nicht eingesetzt werden. Auch bei konventioneller Kosmetik gibt es genug Alternativen.

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