In Führungspositionen sind Frauen doppelt im Nachteil
Quelle: WSI-Lohnspiegel-Datenbank – www.lohnspiegel.de
Weniger Führungspositionen: Von den Männern mit Hochschulabschluss haben rund 59 Prozent eine Führungsposition, von den Frauen hingegen nur rund 43 Prozent. In Westdeutschland ist dieser Abstand stärker ausgeprägt als in Ostdeutschland.
Geringeres Gehalt: Frauen in Führungspositionen verdienen im Durchschnitt knapp 22 Prozent weniger als Männer. Ihr Gehalt beträgt ohne Sonderzahlungen auf Basis einer 40-Stunden-Woche durchschnittlich im Durchschnitt 3.710 Euro. Männer in vergleichbaren Positionen erhalten dagegen gut 1.000 Euro mehr - im Durchschnitt 4.742 Euro. In Ostdeutschland fällt dieser Einkommensabstand mit rund 14 Prozent allerdings deutlich geringer aus.
Gleiche Funktion - geringeres Gehalt: Auf allen Hierarchiestufen bekommen Frauen mit Hochschulabschluss ein deutlich geringeres Gehalt als Männer. Bei der Position der Hauptabteilungsleiter/in fällt der Einkommensabstand mit 33 Prozent am größten aus: Männer verdienen monatlich im Durchschnitt 5.982 Euro, Frauen dagegen nur 4.514 Euro. Bei Abteilungsleiter/innen beträgt die Einkommenslücke immerhin 30 Prozent (4.940 gegenüber 3.789 Euro), bei Gruppenleiter/innen noch 23 Prozent (4.503 zu 3.661 Euro).
Unterschiedliches Einkommen auch bei gleicher Führungsverantwortung: Gemessen an der Zahl der unterstellten Mitarbeiter/innen erreichen Frauen mit Hochschulabschluss eine geringere Führungsspanne: Im Durchschnitt sind den Frauen 17 Beschäftigte unterstellt, bei den Männern sind es dagegen 43. Aber auch bei zahlenmäßig gleicher Personalverantwortung verdienen Männer mehr als Frauen: Die Einkommensdifferenzen bewegen sich je nach der Zahl der Mitarbeiter/innen zwischen 15 und 21 Prozent.
Die Gehaltsunterschiede zwischen den männlichen und weiblichen Führungskräften spiegeln teilweise die unterschiedlichen Vergütungsniveaus in Abhängigkeit von der Betriebsgröße und zwischen den Branchen wider. Frauen arbeiten zu einem größeren Anteil in kleineren und mittleren Betrieben und Branchen mit niedrigeren Gehältern. „Aber vor allem die hohe Differenz auch bei Beschäftigten mit quantitativ gleicher Führungsverantwortung deutet darauf hin, dass auch Diskriminierung eine Rolle spielt", meint WSI-Experte Reinhard Bispinck.
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