Neues Verfahren zur Erzeugung von Synthesegas von Linde

Ausbau des größten Standortes Pullach

16.10.2015 - Deutschland

Der Technologiekonzern The Linde Group hat heute an seinem weltweit größten Standort in Pullach bei München gemeinsam mit Kunden, Partnern und Mitarbeitern eine neue Forschungsanlage – den sogenannten Linde Pilot-Reformer – offiziell eingeweiht.

The Linde Group

Der Linde Pilot Reformer in Pullach

Für den Ausbau seiner Forschungs- und Entwicklungskapazitäten am Standort Pullach investiert das Unternehmen damit insgesamt rund 5 Millionen Euro. Der von Linde errichtete Pilot-Reformer dient zur Weiterentwicklung der Technologie im Bereich der Dampfreformierung – ein Verfahren zur Erzeugung von Synthesegas bestehend aus Wasserstoff (H2) und Kohlenmonoxid (CO), bei dem Einsatzstoffe wie Erdgas, Flüssiggas (LPG), Naphtha oder auch Kohlendioxid (CO2) als Kohlenstoffquelle genutzt werden.

„Linde wird diese Pilot-Anlage für unterschiedlichste Untersuchungen im Bereich des Reforming verwenden und die dabei gewonnenen Erkenntnisse zur weiteren Verbesserung von Reforming-Prozessen und –Konzepten für unsere Kunden nutzen“, ergänzte Dr.-Ing. Christian Bruch, Mitglied des Vorstands der Linde AG und verantwortlich für Technologie und Innovation sowie für das Anlagenbaugeschäft.

Bei der Erprobung neuer Reforming-Prozesse im Pilot-Reformer steht derzeit das innovative, sogenannte Dry-Reforming-Verfahren im Mittelpunkt. Linde hat den Dry-Reforming-Prozess gemeinsam mit den Partnern BASF und hte, Karlsruher Institut für Technologie sowie der Dechema entwickelt. Das Pilotprojekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit knapp einer Million Euro gefördert.

Die Trockenreformierung von Erdgas zur Erzeugung von Synthesegas ermöglicht die industrielle und wirtschaftliche Nutzung von Kohlendioxid sowie eine erheblich verbesserte Energieeffizienz. Aus dem Synthesegas können dann nachgelagerte werthaltige Produkte wie Grundchemikalien oder Kraftstoffe produziert werden. Ein Beispiel ist die Herstellung von Dimethylether (DME) aus Synthesegas: Hier ermöglicht das Dry-Reforming-Verfahren eine verbesserte Energieeffizienz und  geringere CO2-Emissionen.

Auch gegenüber der partiellen Oxidation, dem bisher üblichen Verfahren für die Erzeugung von CO-reichen Synthesegasen, besitzt der Dry-Reforming-Prozess vor allem bei kleinen und mittelgroßen Anlagen relevante Kostenvorteile.

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