Digitalisierung wird zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor in der Chemie
Big Data statt billiges Öl
Beobachtungen der letzten Jahre zeigen, dass Ölpreisschwankungen immer ausgeprägter und in kürzeren Abständen auftreten."Volatilität ist der neue Normalzustand in der Chemiebranche", kommentiert Dr. Josef Packowski, Managing Partner bei Camelot, die Entwicklung. Die chemische Industrie wird in bisher unbekanntem Ausmaß mit bedeutenden Veränderungen konfrontiert. Das Neue daran ist vor allem die Schnelligkeit, mit der sich Einkaufs- und Absatzmärkte, Kundenbedürfnisse und Technologien verändern. Entsprechend groß gestaltet sich die Herausforderung, die globalen und ohnehin schon sehr komplexen Wertschöpfungsketten in der Chemie auf diese Entwicklungen auszurichten.
Digitalisierung ist der neue Rohstoff
Die Digitalisierung bietet die technischen Voraussetzungen, die relevanten Daten entlang der Wertschöpfungskette zu sammeln und in Echtzeit analysieren zu können. Sie ermöglicht es in einem weiteren Schritt auch, die einzelnen Bereiche und Stufen der Wertschöpfungskette so miteinander zu vernetzen, dass auf kurzfristige Veränderungen flexibel reagiert werden kann. "Die Digitalisierung wird zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor für Chemieunternehmen", urteilt Dr. Sven Mandewirth, Partner und Bereichsleiter Chemische Industrie bei Camelot.
Herausfordernde Zeiten in der Golfregion
Besonders hart trifft die Ölpreissituation den Mittleren Osten, der unter der zunehmenden Selbstversorgung westlicher Märkte und der Verlangsamung der Nachfrage aus China leidet. Von dieser Entwicklung profitieren vor allem die USA und Westeuropa, die eine Wiederbelebung ihrer bereits abgeschriebenen Kapazitäten erfahren. Sehr kritisch für Chemieproduzenten aus dem Mittleren Osten sind die gegenwärtigen Verhandlungen mit dem Iran: Ein Aufheben der Sanktionen hätte massive Auswirkungen auf die etablierten Player im Mittleren Osten.
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