27 Prozent mehr Gehalt für Promovierte

05.01.2016 - Deutschland

Wer den Doktor macht, bekommt auch mehr Geld! Stimmt das? Dieser Frage sind die Wochenzeitung „Die Zeit“ und das Vergleichsportal Gehalt.de nachgegangen. Untersucht wurden 61.676 Vergütungsdaten von Akademikern aus den Fachrichtungen Naturwissenschaften, Jura, Medizin, Ingenieurwesen, Psychologie sowie Sprach- und Kulturwissenschaften. Das Ergebnis: In allen Bereichen erhalten Promovierte mehr Geld.

Gehalt.de

Auswertung der Vergütungsdaten nach Studienfächern

Bei der Betrachtung aller Datensätze bekommen promovierte Akademiker 27 Prozent mehr Gehalt als ihre Kommilitonen ohne Titel.

40 Prozent mehr Lohn für promovierte Juristen

Bei Juristen zahlt sich der Titel demnach besonders aus. Laut Untersuchung führt eine Promotion in Jura zu einem knapp 40 Prozent höherem Lohn. Akademiker ohne Titel kommen in dieser Fachrichtung auf ein Gehalt von 54.868 Euro. Juristen mit Promotion erhalten dagegen 76.282 Euro.

Psychologen profitieren weniger

In einigen Fächern besitzt die Promotion weniger Einfluss auf den Lohn. Bei Psychologen konnten die Gehaltsexperten einen Anstieg von 47.503 Euro (ohne Doktor) auf 52.716 Euro (mit Doktor) ermitteln – das sind 11 Prozent. Sprach- und Kulturwissenschaften mit Promotion kommen auf 46.745 Euro, während die Kolleginnen und Kollegen ohne Titel bei 38.544 Euro liegen. Hier beträgt der Unterschied 21 Prozent.

In Naturwissenschaften hat der Doktor Tradition

Im Bereich der Naturwissenschaften oder der Medizin gehört ein Doktortitel fast schon zur Tradition. Hier liegt das Gehaltsplus für Promovierte bei 23 Prozent. In absoluten Werten steigen die Gehälter für Mediziner von 65.586 Euro auf 80.454 Euro. „Wer als Naturwissenschaftler eine große Karriere anstrebt, kommt um die Promotion nicht herum“, sagt Philip Bierbach, Geschäftsführer von Gehalt.de.

Nicht nur der Titel ist entscheidend

Es ist aber nicht nur der Titel alleine, der zu höheren Gehältern führt. „In Großkonzernen ist der Doktortitel nicht selten erst die Eintrittskarte in sehr hohe Positionen“, erklärt Bierbach. Je größer das Unternehmen und je höher die Hierarchieebene, desto höher auch die Verantwortung und damit das Gehalt. Auch das Alter ist ein Einflussfaktor. „Unabhängig von der Berufserfahrung erhalten ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mehr Lohn. Promovierte sind in der Regel älter als ihre Kommilitonen, die direkt nach der Uni in den Beruf einsteigen“, so Bierbach abschließend.

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