Polyethylen verpackt die Welt
Ceresana analysiert den Markt für Beutel, Säcke und Tüten
Kampf gegen Einweg-Tragetaschen
Viele Staaten versuchen, den Verbrauch von Einwegtüten einzudämmen. Allerdings sind Einweg-Tragetaschen aus Kunststoff nicht in allen Ländern gleichermaßen problematisch: Negative Auswirkungen auf die Umwelt hängen neben der Höhe des Pro-Kopf-Verbrauches und der Anzahl der Wiedernutzungen vor allem von der Güte der jeweiligen Abfallwirtschaft und der Entsorgungs- und Recyclingsysteme ab. In Europa verpflichtet jetzt eine Novellierung der Verpackungsrichtlinie (94/62/EG) die Mitgliedsstaaten der EU zu konkreten Maßnahmen. Das wird zu einem merklichen Rückgang führen, auch wenn einzelne Länder, etwa Polen, diese Richtlinie lieber ignorieren würden.
Biokunststoffe legen zu
Von Verboten und Sondersteuern, die sich gegen dünne Tüten aus Polyethylen richten, sind Biokunststoffe meist ausgenommen. Kunststoffe, die aus nachwachsenden Rohstoffen (z.B. Maisstärke) hergestellt werden und/oder biologisch abbaubar sind, haben in den letzten Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen und werden verstärkt von Gesetzgebern berücksichtigt. Die Kompostierung dieser Produkte funktioniert jedoch noch nicht immer reibungslos. Biokunststoffe allein sind nicht die ultimative Lösung des Problems.
Schwächelnde Riesensäcke
Kunststoff ersetzt bei Schwerlast- und Industriesäcken zunehmend Papier. In einzelnen Bereichen, etwa Tierfutter oder Baumaterialien, spielen Papiersäcke zwar weiterhin eine wichtige Rolle; Polyethylen gewinnt aber auch hier weitere Markt-anteile. Dabei gibt es von Land zu Land große Unterschiede. Zement beispielsweise wird in Asien häufiger in Kunststoffsäcken verpackt als in Europa. Die Nachfrage nach Schwerlastsäcken hängt in hohem Maße von der Dynamik der Bauwirtschaft ab, die derzeit z.B. in Brasilien und China stark nachlässt. Ceresana erwartet, dass der Verbrauch von Schwerlastsäcken aus Kunststoff in Brasilien über den Prognosezeitraum nur noch mit 2,5 % pro Jahr wächst.
Ungebremster Siegeszug der Standbeutel
Bei der Verpackung von Lebensmitteln geht der Trend weiterhin zu Kunststoff-beuteln, die zum Beispiel Metalldosen und Glasgefäße ersetzen. Flexible Kunststoffbeutel können sich der Ware besser anpassen, somit lässt sich die Verpackungsgröße optimieren. Oft sind sie auch mikrowellengängig. Standbodenbeutel legten in den vergangenen Jahren einen regelrechten Siegeszug hin. Der Pro-Kopf-Verbrauch in den verschiedenen Ländern differiert aber noch stark – folglich hat dieser Verpackungstyp noch ein enormes Wachstumspotential. Bei Beuteln und Säcken gewinnen moderne Form-Fill-Seal-Prozesse immer weiter an Bedeutung: Mit Hilfe geeigneter Maschinen erfolgen die Formung der Verpackung, deren anschließende Befüllung sowie die Verschließung in einem kontinuierlichen Prozess.
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