Gefährliche Chemikalien in Outdoor-Ausrüstung
Neuer Greenpeace-Produkttest
pixabay.com, CC0
Den dritten Outdoor-Bekleidungstest seit 2012 hat Greenpeace um Camping-Ausrüstung erweitert. Untersucht wurden Jacken, Hosen, Schuhe, Zelte, Rucksäcke, Schlafsäcke, Handschuhe und ein Kletterseil auf PFC. Nur in vier von 40 Artikeln wurden keine PFC festgestellt. Elf Produkte enthielten die gesundheitsschädliche Perfluoroktansäure (PFOA) in hohen Konzentrationen, vor allem die Marktführer The North Face und Mammut setzen sie offenbar ein. „Vor dem Kauf sollten Verbraucher prüfen, ob sie Outdoor-Ausrüstung für einen Gipfelsturm oder Spaziergang benötigen“, sagt Santen. „Für die meisten Anwendungen gibt es PFC-freie Alternativen.“ Wetterfest und PFC-frei sind beispielsweise Textilien aus Polyester und Polyurethan. Marken wie Fjällräven, Paramo, Pyua, Rotauf und R’adys bieten derartige Funktionskleidung an.
PFC verteilen sich weltweit und schaden Mensch und Natur
Die höchsten PFOA-Werte wurden in einem Schlafsack von The North Face, einer Hose von Jack Wolfskin, Schuhen von Haglöfs und Mammut und einem Mammut-Rucksack ermittelt. Die Untersuchung zeigt auch, dass viele Hersteller statt langkettiger PFC wie PFOA nun flüchtige Fluorchemikalien einsetzen. Diese werden in höheren Konzentrationen verwendet, verteilen sich noch leichter in der Umwelt und können aus Textilien ausgasen. Einige können zu PFOA abgebaut werden. Vor allem in den Herstellungsländern verursachen PFC Schäden an Mensch und Natur.
PFC sind chemische Verbindungen, die in der Natur nicht existieren. Sie lassen Wasser und Schmutz von Outdoor-Kleidung abperlen und werden auch bei der Herstellung von innen liegenden wasserdichten Membranen (zum Beispiel Gore-Tex) verwendet. Fluorverbindungen können in der Umwelt kaum abgebaut werden und gelangen über Nahrung, Luft und Trinkwasser in den menschlichen Organismus. Studien stellen für eine ganze Reihe von PFC einen Zusammenhang mit Schilddrüsenerkrankungen und Immunstörungen her. Eine Greenpeace-Untersuchung von Schnee- und Wasserproben in entlegenen Gebieten wies im Herbst 2015 die globale Verbreitung von PFC nach.
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