Rasanter Wandel: Ceresana untersucht Weltmarkt für Druckfarben
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Inder blättern noch gerne
In großen Teilen Westeuropas und Nordamerikas ist die Digitalisierung schon weit vorangeschritten; die Druckauflagen von Zeitungen, Zeitschriften und Büchern sinken zum Teil sehr deutlich. Es gibt aber auch noch Weltregionen, in denen immer mehr Zeitungen gedruckt werden. Eine solche Ausnahme ist Indien: Ceresana prognostiziert, dass dort die Nachfrage nach Farben für Zeitungen in den kommenden acht Jahren um über 9 Prozent pro Jahr wachsen wird. Langfristig wird aber der Publikationsdruck voraussichtlich überall schwächeln.
Verpackungen als Rettung
Für die Hersteller von Druckfarben wird der Verpackungsdruck immer wichtiger. Für Verpackungen gibt es keinen digitalen Ersatz. Der Verbrauch nimmt sogar zu: Die Kennzeichnungspflichten werden strenger; Internethandel vergrößert die Nachfrage nach Versandverpackungen. Für Nordamerika zum Beispiel geht Ceresana davon aus, dass die Farb-Nachfrage für Verpackungen bis 2023 um 1,7 Prozent pro Jahr wachsen wird. Für intelligente Verpackungen und gedruckte Elektronik werden zudem in den kommenden Jahren leitfähige Druckfarben enorm an Bedeutung gewinnen.
Digitaldruck verdrängt Konkurrenten
Die Anforderungen an Druckereien steigen ständig. Der Trend zu immer kleineren Auflagen, einer höheren Anzahl an Aufträgen und personalisierten Inhalten in immer kürzerer Zeit begünstigt den schnellen Digitaldruck, der keine Druckplatten braucht. Besonders im Akzidenzdruck von Werbebeilagen und anderen Gelegenheitsdrucksachen können digitale Drucksysteme ihre Stärke voll ausspielen. Digitale Produktion setzt sich aber zunehmend auch im Etikettendruck, in weiteren Verpackungsanwendungen sowie Buch- und Zeitungsdruck durch. Aktuell verzeichnen vor allem Tintenstrahlsysteme sehr hohe Zuwachsraten.
Grüner Drucken
Wachsendes Umweltbewusstsein führt dazu, dass die Entwicklung von UV- und anderen strahlungshärtenden Druckfarben vorangetrieben wird. Der Verbrauch dieser neuen Produkte entwickelt sich sehr dynamisch zu Lasten von konventionellen Farben auf Basis von Lösungsmitteln. Das verringert die Belastungen durch flüchtige organische Bestandteile, gleichzeitig werden Produkteigenschaften verbessert, beispielsweise höhere Stabilität und Hitzebeständigkeit, einfachere Reinigung oder geringere Feuergefährlichkeit. Verkäufe von UV-härtenden Druckfarben werden voraussichtlich um über 13 Prozent pro Jahr zulegen. Marktanteile gewinnen auch Druckfarben auf Wasser-Basis.
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