Wie giftfrei produzieren Modemarken?
Greenpeace bewertet die Nachhaltigkeitsversprechen der Modeindustrie mit einer neuen Bestenliste
kesie91, pixabay.com, CC0
Mit der Veröffentlichung von Abwasserdaten und einer transparenten Lieferkette liegt Inditex auf der Zielgeraden für eine schadstofffreie Produktion bis zum Jahr 2020. „Es ist ein großer Schritt nach vorn, dass Unternehmen dieses Jahr den Schleier über ihrer Lieferkette lüften“, sagt Santen: „Engagierte Marken zeigen, dass es auch in einer komplizierten und verflochtenen Welt möglich ist, die Herstellung von Produkten transparent zu machen."
Mit noch lückenhaftem Management von Chemikalien sind zwölf Firmen gelistet, darunter Adidas, Levis, Primark und Puma im Mittelfeld. Die vier Marken der letzten Kategorie zeigen keine echte Bereitschaft, zu entgiften. Sie setzen weiterhin umwelt- und gesundheitsschädliche Stoffe wie per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) ein. „Die Hinhaltetaktik von Konzernen wie Nike und Esprit ist nicht hinnehmbar“, sagt Santen: „Bis 2020 schaffen sie es nicht, giftfreie Mode zu garantieren.“
Die Massenproduktion von Mode belastet das Trinkwasser in den Herstellungsländern
Trotz Bemühungen zum Umwelt- und Verbraucherschutz bemängelt Greenpeace das wenig nachhaltige Geschäftsmodell von so genannten Fast-Fashion-Marken wie Zara, H&M und Benetton. „Neue Kollektionen alle paar Wochen belasten die Umwelt und benötigen enorme Ressourcen“, sagt Santen. „Zukunftsfähige Unternehmen bieten beispielsweise einen lebenslangen Reparaturservice für ihre Textilien an. Verbrauchern raten wir zu einer neuen Achtsamkeit beim Kleiderkonsum.“
In Ländern mit textiler Massenproduktion ist vor allem die Wasserverschmutzung ein drängendes Problem für die Menschen. Giftige Chemikalien, die Modefirmen zum Färben und Ausrüsten von Textilien einsetzen, belasten Gewässer und Trinkwasserreserven. In den großen Städten Chinas – dem Land mit der größten Textilproduktion – sind über 60 Prozent der Trinkwasserreserven ernsthaft verschmutzt.
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