LANXESS plant Übernahme von Chemtura
Erwartete Synergieffekte von 100 Mio. Euro bis 2020
Chemtura beschäftigt weltweit rund 2.500 Mitarbeiter und ist an 20 Standorten in 11 Ländern aktiv. Der Hauptsitz des Unternehmens ist Philadelphia/Pennsylvania. Der börsennotierte Konzern erzielte in den vergangenen vier Quartalen einen Umsatz von rund 1,5 Milliarden Euro bei einem EBITDA vor Sondereinflüssen von etwa 245 Millionen Euro (EBITDA-Marge ca. 16%). Rund 45 Prozent seines Umsatzes erwirtschaftet Chemtura in Nordamerika. Neben den Additiven zählen auch Urethane und Organometalle zum Portfolio.
„Mit dieser Akquisition formen wir einen Champion auf dem Gebiet der Additivchemie und stärken unser profitables Portfolio“, sagte Matthias Zachert, Vorsitzender des Vorstands der LANXESS AG. „Damit setzen wir unsere Strategie hin zu einem stabilen und ertragsstarken Chemieunternehmen konsequent weiter um. Wir bauen unsere wettbewerbsfähige Positionierung in den Märkten mittlerer Größe deutlich aus und erhöhen unsere Präsenz in der Region Nordamerika. LANXESS kommt damit einen weiteren und großen Schritt auf seinem Wachstumskurs voran.“
Die Übernahme von Chemtura wird sich bereits im ersten Geschäftsjahr positiv auf das Ergebnis je Aktie von LANXESS auswirken. Die erwarteten Synergie-Effekte aus der Transaktion betragen rund 100 Mio. Euro und werden voraussichtlich bis zum Jahr 2020 realisiert. Unter Berücksichtigung der Synergien zahlt LANXESS für die Transaktion ein EV/EBITDA-Multiple von etwa 7x. Damit erfüllt der Konzern seine eigene Zielvorgabe für EV/EBITDA-Multiples von 7-9x bei Akquisitionen mit Synergien deutlich.
LANXESS stärkt profitables Geschäft mit Flammschutz- und Schmierstoffadditiven
Die beiden Additiv-Bereiche von Chemtura bilden die wesentlichen Säulen des Unternehmens. Nach Abschluss der Transaktion werden diese zusammen mit dem LANXESS-Geschäftsbereich Rhein Chemie Additives (ADD) das neue Segment „Performance Additives“ bilden. ADD bietet schon heute eine breite Palette an Spezialadditiven und Serviceprodukten für die Kunststoff-, Kautschuk-, Schmierstoff- und Farbenproduktion.
Die erste Säule des Additivgeschäfts von Chemtura umfasst Schmierstoffadditive und synthetische Schmierstoffe für industrielle Anwendungen, zum Beispiel in der Stromerzeugung und der Luftfahrt. LANXESS rechnet für den industriellen Schmierstoffadditiv-Markt mittelfristig mit jährlichen Wachstumsraten von drei bis vier Prozent, vor allem getrieben durch stetig steigende Anforderungen an die Leistungsfähigkeit und Umweltverträglichkeit von Schmierstoffen.
Die zweite Säule umfasst im Wesentlichen das Geschäft mit brombasierten Flammschutzadditiven, Brom und weiteren Brom-Derivaten. Chemtura ist ein großer Anbieter von Brom sowie brombasierten Produkten und ist durch seine Rückwärtsintegration bestens aufgestellt. Rhein Chemie Additives hat bereits heute eine wettbewerbsfähige Position im Geschäft mit phosphorbasierten Flammschutzadditiven und verfügt über eine rückwärtsintegrierte Wertschöpfungskette.
Neue Geschäftsfelder für LANXESS: Urethane und Organometalle
Chemturas Geschäftsbereich Urethane ist ein großer Anbieter von Heißgieß-Prepolymeren und von speziellen, wässrigen Urethan-Dispersionen sowie Polyester-Polyolen. Dabei handelt es sich um Komponenten für spezielle Polyurethane, die vor allem in der Bau-, Bergbau-, Öl-/Gas-, Sport- und Elektronikindustrie zum Einsatz kommen. Das Geschäft mit Urethanen wird bei LANXESS in das Segment High Performance Materials integriert, in dem das Geschäft mit Hochleistungs-Kunststoffen verankert ist. Auch bei den Organometallen zählt Chemtura zu den großen Unternehmen weltweit.
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