Experimente zum Wiegen von Neutrinos starten in Karlsruhe
(dpa) Neutrinos sind überall: Die winzigen Elementarteilchen entstehen bei atomaren Zerfallsprozessen, etwa in der Sonne. Billionenfach prasseln sie ohne Unterlass auf uns ein - völlig unbemerkt. Weil sie nicht elektrisch geladen sind, durchdringen sie Materie. Am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) wollen Forscher herausfinden, was diese Teilchen wiegen. Die «Waage», die sie dafür konstruiert haben, wiegt 200 Tonnen.
Im vergangenen Jahr wurde der Versuchsaufbau für das Karlsruhe Tritium Neutrino Experiment (Katrin) abgeschlossen. Am Freitag geht das 60-Millionen-Euro-Projekt in den Messbetrieb. «First light» nennen die Wissenschaftler das Ereignis, wenn der Detektor zum ersten Mal Elektronen misst, die durch die 70 Meter lange Anlage rasen. Indem sie die Bewegungsenergie der Elektronen messen, wollen die Forscher indirekt die Masse der Neutrinos feststellen. Das soll dank der von Einstein entdeckten Äquivalenz von Masse und Energie gelingen.
Meistgelesene News
Weitere News aus dem Ressort Wissenschaft
Holen Sie sich die Chemie-Branche in Ihren Posteingang
Ab sofort nichts mehr verpassen: Unser Newsletter für die chemische Industrie, Analytik, Labor und Prozess bringt Sie jeden Dienstag und Donnerstag auf den neuesten Stand. Aktuelle Branchen-News, Produkt-Highlights und Innovationen - kompakt und verständlich in Ihrem Posteingang. Von uns recherchiert, damit Sie es nicht tun müssen.