Großbrand in Leverkusener Chemiepark
Keine Giftstoffe in der Luft
(dpa) Ein Großfeuer im Chemiepark Leverkusen hat in der Nacht zum Sonntag Tausende Anwohner aufgeschreckt. Der Rhein wurde vorübergehend für den Schiffsverkehr gesperrt, Anwohner sollten Fenster und Türen geschlossen halten und im Haus bleiben. Doch am Ende gab die Feuerwehr Entwarnung: Die Stoffe, die gebrannt hatten, würden in der Kosmetik eingesetzt und seien nicht giftig, sagte ein Sprecher des Chemiepark-Betreibers Currenta am Sonntag. Bei Messungen unter anderem des Landesumweltamtes Nordrhein-Westfalen seien keine giftigen Schadstoffe in der Luft festgestellt worden. Kinder könnten nach aktuellem Stand ohne Bedenken draußen spielen.
Der Brand war am Samstag gegen 20.30 Uhr in einem Abfüllbereich des Unternehmens Momentive Performance Materials ausgebrochen. 150 Einsatzkräfte unter anderem der Werksfeuerwehr und der Berufsfeuerwehr Leverkusen kämpften stundenlang gegen die Flammen. Verletzt wurde niemand. Weshalb das Feuer ausbrach, war zunächst unklar. Das global tätige Spezialchemieunternehmen mit rund 700 Beschäftigten allein in Leverkusen stellt Silikone und keramische Werkstoffe her.
Nach Angaben der Stadt Köln zog die dicke Rauchwolke in großer Höhe über einige nördliche Stadtteile und beunruhigte in der Nacht die Anwohner. Der Gestank kam nach Angaben von Currenta allerdings nicht von giftigen Stoffen, sondern von dem Ruß. Messwagen waren die ganze Nacht hindurch unterwegs, um eine mögliche Schadstoffbelastung der Luft zu prüfen.
Nach rund sieben Stunden waren die Flammen bis auf letzte Glutnester gelöscht. Auch die vorsorgliche Warnung der Feuerwehr an die Bevölkerung in Leverkusen und im Kölner Norden wurde aufgehoben.
An den drei Standorten des Chemieparks in Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen sind über 70 Firmen angesiedelt. Im vergangenen Jahr war es in Krefeld zu einem größeren Zwischenfall gekommen. Bei der Explosion eines Stickstoff-Tanks wurden zwölf Menschen verletzt.
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