Verdrängungswettbewerb am Polysilizium-Markt
Kapazitäten weit über der Nachfrage
Bereits 2014 und 2015 wuchs das Angebot an Polysilizium schneller als die Nachfrage der Photovoltaik-(PV-)Industrie, die ca. 90% des weltweit produzierten Polysiliziums abnimmt. Der globale Ausstoß von 313.000 beziehungsweise 363.000 Tonnen (t) führte zu anschwellenden Lagerbeständen, die den Spotpreis im Januar 2016 auf ein Rekordtief von 12.93$/kg trieben “Nur die massive chinesische PV-Installationsrallye in der ersten Hälfte 2016 rettete die Polysilizium-Industrie vor noch heftigerem Überangebot”, sagt Report-Autor Bernreuter.
Zwischen 2017 und 2019 sollen jedoch neue Kapazitäten von bis zu 141.000t – 70% davon in China – in Betrieb genommen werden, während die jährliche Wachstumsrate neuer PV-Installationen auf unter 10% sinken wird. Dieses Missverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage wird einen starken Verdrängungswettbewerb zur Folge haben. “Wir erwarten, dass einige Projekte verschoben werden, andere als gescheiterte Investition enden und mehrere bestehende Hersteller vom Markt verschwinden werden”, sagt Bernreuter.
Chinesische Polysilizium-Produzenten weiten nicht nur die Kapazität für Solarsilizium aus, sondern ein paar versuchen auch, das Oligopol zu brechen, das sechs etablierte Hersteller in der Produktion von hochreinem Polysilizium für die Halbleiterindustrie halten. “Es bleibt abzuwarten, ob chinesische Produzenten die hohen Reinheitsanforderungen für Halbleiter erfüllen können”, merkt Bernreuter an.
Was die Fließbettreaktor-(FBR-)Technologie betrifft, sind die großen Hoffnungen, die in sie gesetzt wurden, um kostengünstiges Solarsilizium zu produzieren, bisher nicht erfüllt worden. “Offensichtlich wurden die technischen Herausforderungen unterschätzt, die darin liegen, die Bildung von Siliziumstaub gering zu halten”, sagt Bernreuter. Folglich wird der etablierte Siemens-Prozess weiterhin das dominierende Produktionsverfahren sein. Bernreuter Research prognostiziert, dass der FBR-Marktanteil 2016 unter 3% fallen und in den kommenden Jahren im einstelligen Prozentbereich bleiben wird..
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