Chirale Moleküle: Schnell auf einer Seite
Chemiker entwickelt dynamischen Katalysator, der sich der Händigkeit von Molekülen anpasst
tpsdave, pixabay.com, CC0
Der neue Metallkatalysator interagiert mit den Produkten der Katalyse. Sobald er dessen Händigkeit erkannt hat, passt er sich an. Dabei kann er seine Ausrichtung in Bruchteilen einer Sekunde wechseln. „Wir waren überrascht, wie schnell er reagiert“, sagt Trapp. Hat der Katalysator eine chirale Form erkannt, verstärkt sich der Effekt mit jedem katalytischen Zyklus, bis schließlich nur noch Moleküle mit einer Händigkeit gebildet werden.
Dieser dynamische Prozess ist interessant für die Wirkstoffsuche in der Pharmaforschung. Möglicherweise lässt er aber sogar Rückschlüsse darauf zu, wie diese chemischen Vorgänge in der Natur ablaufen, in der bei chiralen Molekülen meist nur eines eine Rolle spielt. „Die Welt, in der wir leben, ist homochiral“, sagt Oliver Trapp. „Bislang konnte die Forschung noch keine Antwort darauf finden, woher das kommt. Möglicherweise war dasselbe Funktionsprinzip der supermolekularen Wechselwirkung in der Natur grundlegend für die Entstehung des Lebens.“
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