US-Ölriese ExxonMobil verdient 40 Prozent weniger
Eine Milliarden-Abschreibung verhagelt dem größten US-Ölkonzern die Quartalszahlen
(dpa) Trotz einer leichten Erholung der Ölpreise hat der US-Branchenführer ExxonMobil zum Jahresende einen starken Gewinnrückgang erlitten. Im vierten Quartal sank der Überschuss verglichen mit dem Vorjahreswert um rund 40 Prozent auf 1,7 Milliarden Dollar (1,5 Mrd Euro), wie der weltgrößte börsennotierte Ölkonzern am Dienstag mitteilte. Anleger reagierten enttäuscht - die Aktie verlor im frühen US-Handel gut ein Prozent.
Hauptgrund für den starken Gewinnrückgang war eine Abschreibung im Wert von zwei Milliarden Dollar auf Gasanlagen in den Rocky Mountains. Im Tagesgeschäft ging es leicht aufwärts - die Erlöse stiegen um etwa zwei Prozent auf 61,0 Milliarden Dollar. Es war das erste Plus seit neun Quartalen. Analysten hatten allerdings mit einem stärkeren Anstieg gerechnet.
Im gesamten abgelaufenen Geschäftsjahr halbierte sich der Gewinn bei Exxon unter dem Strich auf 7,8 Milliarden Dollar. Der Ölpreisverfall setzte dem Konzern massiv zu - es ist das schlechteste Ergebnis der letzten 20 Jahre. Exxon reagierte mit drastischen Sparmaßnahmen. 2016 wurden die Investitionen in Ausrüstungen sowie Erkundungs- und Förderprojekte um 38 Prozent auf 19,3 Milliarden Dollar gekürzt.
Der neue Vorstandschef Darren Woods sprach dennoch von einer «soliden Leistung». Es waren die ersten Zahlen, die unter seiner Führung veröffentlicht wurden. Der langjährige Exxon-Chef Rex Tillerson hatte den Spitzenjob im Dezember abgegeben, um Außenminister in der Regierung von Donald Trump zu werden. Tillerson wurde mit einem Rücktrittspaket im Wert von etwa 180 Millionen Dollar verabschiedet.
Exxons größer US-Rivale Chevron hatte Anleger am Freitag ebenfalls mit seinen Ergebnissen enttäuscht. Zwar schrieb der zweitgrößte US-Ölmulti im vierten Quartal wieder schwarze Zahlen. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 415 Millionen Dollar, nach einem Verlust von 588 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum. Die Erlöse stiegen um acht Prozent auf 31,5 Milliarden Dollar. Analysten hatten jedoch mit erheblich besseren Quartalszahlen gerechnet.
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