Shell verfehlt Erwartungen

03.02.2017 - Großbritannien

(dpa) Der Ölkonzern Royal Dutch Shell hat im vierten Quartal 2016 einen Gewinnsprung verbucht. Dennoch verfehlte der Konzern die eigenen Ziele für seine drei Geschäftsbereiche. Unternehmenschef Ben van Beurden gab sich am Donnerstag allerdings optimistisch, da das Unternehmen genug freie Barmittel für den Schuldenabbau erwirtschaftet habe.

Der für die Finanzanalysten wichtige bereinigte Gewinn zu Wiederbeschaffungskosten legte im vierten Quartal um 14 Prozent auf 1,8 Milliarden Dollar zu. Der Gewinnzuwachs geht auf eine höhere Produktion im Zuge der Übernahme der BG Group sowie auf Sparmaßnahmen zurück. Unter Strich erzielte Shell einen Gewinn von gut 1,5 Milliarden Dollar und damit zwölf Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Umsatz stieg um 11,5 Prozent auf 67 Milliarden Dollar. Im Gesamtjahr legte Shell beim Gewinn deutlich zu auf 4,5 Milliarden Dollar.

Shell kämpft wie seine Konkurrenten seit längerem mit Kostensenkungen, Investitionszurückhaltung und dem Verkauf von Unternehmensteilen gegen den Ölpreisverfall an.

Erst vor wenigen Tagen hatte Shell wieder einen milliardenschweren Anteilsverkauf bekanntgegeben. Shell gibt die mehr als die Hälfte seiner britischen Nordsee-Produktion ab. Unternehmenschef van Beurden sieht sich auch bei seinem 30 Milliarden Dollar schweren Verkaufsprogramm im Plan, das der Konzern unter anderem wegen des 54 Milliarden Dollar teuren Zukaufs des Gasförderers BG Group aufgelegt hatte. Der Konzern hatte die Mega-Übernahme im Februar 2016 abgeschlossen.

Die Erholung des Ölpreises auf gut 55 Dollar half zwar Shell wieder zu schwarzen Zahlen in der Öl- und Gasförderung, belastete aber auch die Gewinnmargen vor allem im Raffinerie-Geschäft und Treibstoffverkauf, wo der Gewinn um 90 Prozent einbrach. Die Anleger sollen eine stabile Quartalsdividende von 47 US-Cent erhalten. Der britische Shell-Rivale BP legt nächste Woche seine Zahlen für 2016 vor.

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