LANXESS: Sehr erfolgreiches Geschäftsjahr 2016 und starker Start ins neue Jahr

Vorbereitungen der geplanten Chemtura-Akquisition auf gutem Weg

16.03.2017 - Deutschland

Der Spezialchemie-Konzern LANXESS hat im Geschäftsjahr 2016 seinen Umbau erfolgreich vorangetrieben und belegt dies mit starken Zahlen: Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg um 12,4 Prozent auf 995 Millionen Euro nach 885 Millionen Euro im Vorjahr. Treiber für die positive Entwicklung waren vor allem die gesteigerten Absatzmengen in allen Segmenten, die damit verbundene höhere Kapazitätsauslastung sowie Kosteneinsparungen durch die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit von Anlagen und Prozessen. Das  EBITDA vor Sondereinflüssen liegt damit am oberen Ende der zuletzt prognostizierten Bandbreite von 960 Millionen bis eine Milliarde Euro. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen erhöhte sich im Konzern von 11,2 Prozent auf 12,9 Prozent. Das Konzernergebnis verbesserte sich deutlich um 16,4 Prozent von 165 Millionen Euro auf 192 Millionen Euro. Der Umsatz ging vor allem aufgrund der Anpassung der Verkaufspreise an die gesunkenen Rohstoffkosten leicht zurück und lag bei 7,7 Milliarden Euro (2015: 7,9 Milliarden Euro).

Gleichzeitig hat der Konzern in 2016 wichtige strategische Weichenstellungen vorgenommen und sein Portfolio umgebaut: Zum 1. April ging ARLANXEO an den Start, ein Joint-Venture für synthetischen Kautschuk mit Saudi Aramco. Ende August wurde die Übernahme des „Clean & Disinfect“-Geschäfts vom US-Chemiekonzern Chemours abgeschlossen. Im September kündigte LANXESS die Akquisition des US-Spezialchemieunternehmens Chemtura an. Mit beiden Zukäufen stärkt LANXESS seine Position in den margenstarken Märkten der Spezialchemie.

„LANXESS ist wieder in der Erfolgsspur. Wir haben entscheidende Meilensteine beim Umbau von LANXESS hin zu einem noch stabileren und profitableren Konzern gesetzt und sind auf unserem Wachstumskurs ein gutes Stück vorangekommen. Das spiegelt sich in unseren sehr positiven Geschäftsergebnissen für 2016 wider“, sagte Matthias Zachert, Vorsitzender des Vorstands der LANXESS AG. „Diesen Weg des Wachstums wollen wir vor allem durch die geplante Chemtura-Akquisition fortsetzen und unsere operative Leistungskraft weiter stärken“.

Bilanz deutlich gestärkt

Die Nettofinanzverbindlichkeiten sanken am Ende des abgelaufenen Geschäftsjahres sehr deutlich von 1,2 Milliarden Euro auf 269 Millionen Euro, vor allem durch den Erlös aus dem Joint-Venture mit Saudi Aramco. Die Auszahlungen für Investitionen lagen im Jahr 2016 bei 439 Millionen Euro und entsprachen nahezu dem Vorjahreswert von 434 Millionen Euro. Für 2017 plant LANXESS Investitionen von rund 450 bis 500 Millionen Euro.

„2016 konnten wir unsere Bilanzstruktur nochmals signifikant stärken. Diesen Weg der finanziellen Stabilität setzen wir fort. Die Finanzierung für die geplante Übernahme von Chemtura haben wir schnell und zu attraktiven Konditionen gesichert und dabei unser Investment Grade-Rating gewahrt“, erläuterte Michael Pontzen, Finanzvorstand der LANXESS AG.

Die Finanzierung der geplanten Chemtura-Akquisition mit einem Unternehmenswert von rund 2,4 Milliarden Euro erfolgt im Wesentlichen über zwei Unternehmensanleihen, eine Hybridanleihe sowie aus bestehender Liquidität. Alle drei Anleihen mit einem Volumen von je 500 Millionen Euro konnte LANXESS bereits 2016 am Markt platzieren.

Angestrebte Chemtura-Akquisition voll im Plan

Die angestrebte Akquisition von Chemtura ist ein entscheidender Schritt auf dem Wachstumskurs von LANXESS und verläuft weiter planmäßig. Nach den Kartellbehörden in den USA und Brasilien haben Anfang März auch die Behörden in Südkorea die Akquisition freigegeben. Die Chemtura-Aktionäre hatten dem geplanten Zusammenschluss Anfang Februar 2017 mit großer Mehrheit zugestimmt. LANXESS rechnet mit allen ausstehenden regulatorischen Zustimmungen und dem Vollzug der Transaktion zur Mitte des Jahres 2017.

Höhere Dividende für 2016 angestrebt

Der auch in 2016 gute Geschäftsverlauf soll sich erneut in einer höheren Dividende widerspiegeln. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 26. Mai 2017 eine im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent erhöhte Dividende von 70 Eurocent je Aktie vorschlagen. Das entspricht einem Ausschüttungsvolumen von rund 64 Millionen Euro.

Geschäftsentwicklung in den Segmenten

Der Umsatz des Segments Advanced Intermediates lag im Geschäftsjahr 2016 mit rund 1,74 Milliarden Euro um 4,6 Prozent unter dem Vorjahreswert von 1,83 Milliarden Euro. Das EBITDA vor Sondereinflüssen ging aufgrund des im vierten Quartal erwarteten Nachfragerückgangs im Agrogeschäft leicht um 3,8 Prozent auf 326 Millionen Euro zurück, nach einem sehr starken Vergleichswert von 339 Millionen Euro im Vorjahr. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen lag dennoch mit 18,7 Prozent leicht über dem Vorjahreswert von 18,6 Prozent.

Im Segment Performance Chemicals stieg der Umsatz um 2,7 Prozent von etwa 2,09 Milliarden Euro auf rund 2,14 Milliarden Euro. Das EBITDA vor Sondereinflüssen lag mit 374 Millionen Euro um 14,7 Prozent deutlich über dem Vorjahreswert von 326 Millionen Euro. Vor allem das starke Volumenwachstum und eine bessere Anlagenauslastung führten zur Ergebnisverbesserung. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen stieg entsprechend auf 17,5 Prozent nach 15,6 Prozent im Vorjahr.

Im Segment High Performance Materials ging der Umsatz leicht um 2,7 Prozent von 1,09 Milliarden Euro auf 1,06 Milliarden Euro zurück. Das EBITDA vor Sondereinflüssen lag aber mit 159 Millionen Euro um rund 43 Prozent und damit sehr deutlich über dem Vorjahreswert von 111 Millionen Euro. Treiber hierfür waren höhere Absatzmengen in profitableren Produktgruppen sowie eine hohe Auslastung. Entsprechend stark stieg die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen auf 15,1 Prozent nach 10,2 Prozent im Vorjahr.

Im Segment ARLANXEO sank der Umsatz in einem anhaltend schwierigen Wettbewerbsumfeld um 5,2 Prozent auf 2,71 Milliarden Euro nach 2,86 Milliarden Euro im Vorjahr. Das EBITDA vor Sondereinflüssen lag trotz positiver Mengenentwicklung mit 373 Millionen Euro um 4,6 Prozent unter dem Vorjahreswert von 391 Millionen Euro. Die Kostenentlastung durch niedrigere Einstandspreise für Rohstoffe wurde durch reduzierte Verkaufspreise aufgrund des weiter herausfordernden Wettbewerbsumfelds überkompensiert. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen lag bei 13,8 Prozent und entsprach damit nahezu dem Vorjahreswert von 13,7 Prozent.

Ausblick 2017

Die gute Entwicklung von 2016 setzt sich fort. LANXESS ist sehr gut ins Geschäftsjahr 2017 gestartet und erwartet für das erste Quartal ein EBITDA vor Sondereinflüssen zwischen 300 und 320 Millionen Euro. Das entspricht einer Ergebnissteigerung um rund 20 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal (262 Millionen Euro).

Für das Gesamtjahr 2017 erwartet der Konzern beim EBITDA vor Sondereinflüssen eine leichte Steigerung gegenüber dem Vorjahr. Durch einen erfolgreichen Abschluss der geplanten Akquisition von Chemtura rechnet LANXESS mit einem zusätzlichen Ergebnisbeitrag, der in der aktuellen Prognose für 2017 noch nicht enthalten ist.

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