Linde unterzeichnet Milliarden-Auftrag in Russland
(dpa) Fast parallel mit der Besiegelung der Fusion mit dem US-Konzern Praxair hat das Industiegase- und Anlagenbau-Unternehmen Linde ein Milliarden-Geschäft in Russland an Land gezogen. Im Beisein von Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) wurden die Verträge am Freitag in St. Petersburg unterzeichnet.
Der Großauftrag umfasst den Bau einer sogenannten Olefinanlage an einem Petrochemie-Standort in der russischen Teilrepublik Tatarstan, rund 800 Kilometer östlich von Moskau. In dem Anlagenkomplex sollen Ausgangsstoffe für die Kunststoffherstellung produziert werden. Die Anlage soll 2022 in Betrieb genommen werden. Das Auftragsvolumen liegt zunächst bei rund einer Milliarde Euro. Linde setzt aber nach eigenen Angaben auf Folgeabkommen in den nächsten Jahren.
Gleichzeitig unterzeichnete Linde nämlich eine Vereinbarung über eine strategische Zusammenarbeit mit der russischen Unternehmensgruppe, zu der der Auftraggeber gehört. Damit hebe man eine schon bestehende erfolgreiche Kooperation auf eine neue Ebene, hieß es von Linde. Man habe damit eine gute Grundlage geschaffen, um Linde für weitere Aufträge in den Bereichen Industriegase und Anlagenbau in dem wichtigen osteuropäischen Wachstumsmarkt zu positionieren.
Anlässlich der Vertragsunterzeichnung auf dem Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg hatte sich Russlands Präsident Wladimir Putin mit Seehofer getroffen, bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr. Bei dem Gespräch war auch der Präsident von Tatarstan, Rustam Minnichanow, dabei. Die autonome Republik ist reich an Bodenschätzen, insbesondere Erdöl.
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