Sartorius wächst weiter
Zweistellige Steigerungen bei Umsatz und Ertrag
Sartorius ist weiter auf Wachstumskurs. Eine gute organische Geschäftsentwicklung sowie zwei Akquisitionen führten im ersten Halbjahr 2017 zu einem deutlichen Anstieg bei Umsatz und Gewinn.
Sartorius AG
„Sartorius hat seine dynamische profitable Entwicklung fortgesetzt“, sagte der Vorstandsvorsitzende Dr. Joachim Kreuzburg zur Vorstellung des Halbjahresberichts. „Beide Sparten haben in einem vor allem in Nordamerika herausfordernden Umfeld gutes organisches Wachstum erzielt und sind auch mit der Integration der zuletzt gekauften Geschäfte zügig vorangekommen. In der Laborsparte hat das durch Akquisitionen neu geschaffene Geschäftsfeld Bioanalytik bereits deutliche Beiträge zu Umsatz und Gewinn geliefert. In diesem Bereich sehen wir noch erhebliches weiteres Wachstumspotenzial, ebenso wie in der Prozessanalyse und –steuerung, in die unsere Bioprozesssparte kürzlich durch eine Akquisition eingestiegen ist. Für das zweite Halbjahr erwarten wir für Nordamerika ein etwas verbessertes Marktumfeld und bestätigen unsere Umsatz- und Gewinnprognose für beide Sparten und den Konzern.“
Geschäftsentwicklung im Sartorius Konzern
Im ersten Halbjahr 2017 stieg der Umsatz von 625,4 Mio. Euro wechselkursbereinigt um 11,5% (nominal 12,6%) auf 704,1 Mio. Euro. Am stärksten legte die Region Asien/Pazifik mit einem Plus von 34,8% auf 172,2 Mio. Euro zu. In den Regionen EMEA und Amerika wuchs Sartorius gegenüber einer jeweils hohen Vorjahresbasis um 5,9% auf 302,9 Mio. Euro beziehungsweise um 4,8% auf 229,0 Mio. Euro (alle regionalen Wachstumsraten wechselkursbereinigt).
Der Gewinn stieg im Berichtszeitraum erneut überproportional zum Umsatz. So erhöhte sich das operative EBITDA vor allem aufgrund von Skaleneffekten um 13,8% von 153,4 Mio. Euro auf 174,5 Mio. Euro. Die entsprechende Marge erreichte 24,8% nach 24,5% im Vorjahreszeitraum. Der maßgebliche Konzernnettogewinn legte um 13,6% von 62,4 Mio. Euro auf 70,9 Mio. Euro zu. Dies entspricht einem Gewinn je Stammaktie von 1,03 Euro (Vorperiode 0,91 Euro) beziehungsweise je Vorzugsaktie von 1,04 Euro (Vorperiode 0,92 Euro).
Die zentralen Bilanz- und Finanzkennziffern des Unternehmens lagen auch nach den jüngsten Akquisitionen von Essen BioScience im März 2017 und Umetrics im April 2017 auf einem robusten Niveau. So belief sich die Eigenkapitalquote zum Ende des Berichtszeitraums auf 32,6% und der dynamische Verschuldungsgrad auf 2,7 (42,0% beziehungsweise 1,5 am 31.12.
2016). Die Investitionsquote lag mit 12,9% vom Umsatz innerhalb des geplanten Korridors. Schwerpunkte der Investitionstätigkeiten waren der Ausbau des Werks in Puerto Rico, in dem Einwegbeutel und Filter hergestellt werden, sowie die Zusammenführung und Erweiterung der Konzernzentrale in Göttingen.
Sartorius beschäftigte zum Stichtag 30. Juni 2017 weltweit insgesamt 7.364 Mitarbeiter, das sind 453 mehr als am 31. Dezember 2016 (+ rund 7%).
Geschäftsentwicklung der Sparten
Nach zwei deutlich überdurchschnittlich wachstumsstarken Jahren 2015 und 2016 hat sich das Marktwachstum im Bioprozessgeschäft erwartungsgemäß normalisiert. Der Umsatz der Sparte Bioprocess Solutions, die auf Einwegprodukte für die Herstellung von Biopharmazeutika konzentriert ist, stieg trotz der hohen Vergleichsbasis wechselkursbereinigt um 8,0% auf 510,9 Mio. Euro (nominal +8,8%). Die Entwicklung war vor allem in der Region Amerika durch eine relativ verhaltene Kundennachfrage sowie eingeschränkte Lieferkapazitäten für Zellkulturmedien beeinflusst, während das Geschäft in Asien insbesondere durch größere Equipmentprojekte sehr dynamisch wuchs. Der Einbezug der im Juli 2016 bzw. April 2017 akquirierten Unternehmen kSep und Umetrics trug knapp einen Prozentpunkt zum Wachstum bei. Der operative Ertrag der Sparte erhöhte sich überproportional zum Umsatz um 10,0% auf 140,8 Mio. Euro, die entsprechende Marge stieg auf 27,6% nach 27,3% in der Vorperiode. Die Sparte Lab Products & Services, die Technologien für Labore vor allem der Pharmabranche und Öffentlichen Forschung anbietet, expandierte in den ersten sechs Monaten auch bedingt durch die Akquisition des Zellanalyse-Spezialisten Essen BioScience sehr dynamisch. So erhöhte sich der Umsatz wechselkursbereinigt um 22,1% (nominal +24,1%) auf 193,2 Mio. Euro. Während das organische Wachstum bei etwa 7% lag, steuerten Akquisitionen einen Beitrag von rund 15% zum Wachstum bei. Mit einem Plus von 33,1% erhöhte die Sparte ihren operativen Ertrag deutlich überproportional von 25,3 Mio. Euro auf 33,7 Mio. Euro. Die Marge erreichte 17,5% nach 16,3% in der Vorperiode.
Prognose für das Gesamtjahr bestätigt
Auf Grundlage der Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr bestätigt die Unternehmensleitung ihre Anfang April angehobene Prognose für das Gesamtjahr. So erwartet der Konzern für 2017 ein Umsatzwachstum auf Basis konstanter Wechselkurse von etwa 12% bis 16% und eine Erhöhung der operativen EBITDA-Marge um etwas über einen halben Prozentpunkt gegenüber dem Vorjahreswert von 25,0%. Die Investitionsquote soll im laufenden Jahr bei etwa 12% bis 15% liegen.
Mit Blick auf die Sparten erwartet die Unternehmensleitung für die Sparte Bioprocess Solutions unverändert ein Wachstum von etwa 9% bis 13%. Hierin enthalten ist ein nicht-organischer Wachstumsbeitrag von gut einem Prozentpunkt aus dem Einbezug der akquirierten Unternehmen kSep und Umetrics. In Bezug auf Lieferkapazitäten für Zellkulturmedien geht die Unternehmensleitung weiter von einer Normalisierung der Liefersituation im Laufe des dritten Quartals aus. Die operative EBITDA-Marge der Sparte soll gegenüber dem Vorjahreswert von 28,0% um etwa einen halben Prozentpunkt steigen.
Für die Sparte Lab Products & Services rechnet die Konzernleitung unter Annahme eines insgesamt stabilen konjunkturellen Umfelds unverändert mit einem Umsatzzuwachs von etwa 20% bis 24%. Hierin enthalten ist ein nicht-organischer Beitrag der akquirierten Unternehmen IntelliCyt, ViroCyt und Essen BioScience von rund 17 Prozentpunkten. Die operative EBITDAMarge soll um knapp zwei Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahreswert von 16,0% zulegen. Alle Angaben zur Prognose auf Basis konstanter Wechselkurse.