Zirkuläre Wirtschaft: Das neue Wirtschaftsmodell für die chemische Industrie?
© Foto Fraunhofer UMSICHT
In einer Circular Economy verbleiben die eingesetzten Stoffe über den Lebenszyklus von Waren hinaus in einem Stoffkreislauf. Abfälle und Emissionen sollten soweit wie möglich verringert werden. Zentral ist dabei, dass Waren wieder- und weiterzuverwenden sind, ohne dass die Qualität der Produkte nachlässt. Der Energieverbrauch sollte aus erneuerbaren Ressourcen gedeckt, Stoffe, die nicht im Kreis zu führen sind, energetisch verwertet werden. Ob dies möglich ist und wo die Chancen und Grenzen einer solchen zirkulären Wirtschaft für die chemische Industrie liegen, hat das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT im Auftrag des VCI NRW in einer Studie anhand von Produkten beispielhaft untersucht. Dazu analysierten die Forscher drei Stoffströme: Reifen, Rotorblätter aus Windkraftanlagen und LCD-Bildschirme.
Benötigte Produkteigenschaften können zu Zielkonflikten führen
»Die Studie hat gezeigt, dass eine Circular Economy gerade für die chemische Industrie als Enabler von Lösungen Chancen bietet. Bei der Umsetzung treten allerdings oft Zielkonflikte auf, die beachtet werden müssen. Zudem wird es darum gehen, in Zusammenarbeit mit der gesamten jeweiligen Wertschöpfungskette ökonomisch sinnvolle Wege zu entwickeln«, so Hans-Jürgen Mittelstaedt, Geschäftsführer VCI NRW.
Zielkonflikte liegen beispielsweise in benötigten Produkteigenschaften. So können bei Autoreifen benötigte Fahreigenschaften oder gewünschte Verbrauchseigenschaften eine zirkuläre Verwendung erschweren. Bei Windrädern, die groß, leicht und sehr belastbar sein müssen, machen diese Eigenschaften eine zirkuläre Verwendung ebenfalls nicht leichter.
»Die Studie zeigt die Notwendigkeit und die Chancen einer Transformation unseres Wirtschaftssystems zu einer Circular Economy auf, aber auch die heute bestehenden Herausforderungen und Grenzen. Es liegt ein langer Weg vor uns, aber es können sich spannende neue Produktentwicklungen und Geschäftsmodelle (u. a. im Leasing oder Sharing-Bereich) ergeben«, sagt Dr.-Ing. Markus Hiebel, Projektleiter der Studie und Abteilungsleiter Nachhaltigkeits- und Ressourcenmanagement bei Fraunhofer UMSICHT.
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