Neue digitale Chemie-Handelsplattform: Covestro hofft auf Milliarden-Umsatz

Werkstoffhersteller will neue Form des Onlinehandels starten

06.11.2017 - Deutschland

Mit einem umfassenden strategischen Programm will Covestro die Chancen der Digitalisierung nutzen und neue Standards in der Zusammenarbeit mit Kunden setzen. Dazu verankert der Werkstoffhersteller digitale Technologien und Arbeitsweisen auf zentralen Ebenen: in Produktion, Lieferkette, Forschung & Entwicklung, an allen Berührungspunkten mit den Kunden sowie zur Entwicklung neuer Geschäftsmodelle. Der Schwerpunkt liegt auf dem konkreten Nutzen für die Kunden. Gleichzeitig sollen alle Mitarbeiter des Unternehmens von den Chancen der Digitalisierung profitieren. Damit wird die Digitalisierung zum festen Bestandteil der Unternehmensstrategie und ist mit konkreten wirtschaftlichen Zielen verknüpft: So soll eine neue Form des Onlinehandels binnen zwei Jahren bis zu einer Milliarde Umsatz beisteuern.

„Die Digitalisierung und die Arbeitsweisen der Industrie 4.0 gehören zu den Wachstumstreibern der chemischen Industrie, die wir uns zunutze machen und maßgeblich mit gestalten“, sagt Dr. Markus Steilemann, Vorstand für Marketing, Vertrieb und Innovation. „Denn digitale Lösungen tragen heute entscheidend dazu bei, das Leben zu erleichtern. Das nutzen wir intensiv für die laufende Weiterentwicklung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir wollen mit ihrer Hilfe Grenzen für die chemische Industrie verschieben und vor allem einen entscheidenden Beitrag leisten, um unsere Kunden durch digitale Werkzeuge und Methoden in ihrem Geschäft noch erfolgreicher zu machen.“

Umfassendes Programm „Digital@Covestro“

Das Unternehmen bündelt seine Aktivitäten in dem umfassenden Programm „Digital@Covestro“. Um digitale Betriebsprozesse in der Produktion geht es in dem globalen Projekt „Optimized System Integration 2020“, das in der chemischen Industrie beispiellos ist. Ziel ist, Aufbau, Betrieb und Instandhaltung der globalen Produktionsanlagen effizienter und transparenter zu machen. Dies soll durch Datenintegration und damit verbundene neue Denk- und Arbeitsweisen innerhalb der nächsten drei Jahre gelingen. Zum Beispiel sollen die Anlagen künftig mithilfe mobiler Endgeräte, die Echtzeit-Daten liefern, vorausschauend gewartet werden.

Online-Plattform für effizienten Einkauf

Anfang 2018 startet zudem eine neue, digitale Chemie-Handelsplattform. Geschäftskunden können dann Standard-Produkte aus dem Angebot der Covestro-Polymere effizient zu aktuellen Marktpreisen online kaufen. Bis Ende 2019 sollen über die Plattform Werkstoffe für bis zu eine Milliarde Euro umgesetzt werden. Sie ist nach den Wünschen von Kunden konzipiert worden und wird derzeit getestet. Geplant ist auch, geprüfte Basis-Produkte und Services anderer Anbieter über die Plattform zu vertreiben.

Kundenansprache auf allen Kanälen

Führend in der chemischen Industrie ist auch die geplante umfassende digitale Ansprache von Geschäftskunden. Diese sollen über alle digitalen Berührungspunkte hinweg von der ersten Produktidee bis zur Betreuung nach dem Kauf besser begleitet werden. Bereits 2018 sollen erste Meilensteine für Produktsuche und Bestellung erreicht sein.

Mit Algorithmen sparen Kunden Kosten

Bei den neuen Geschäftsmodellen sind neben der neuen Handelsplattform die „Digitalen technischen Services“ besonders wichtig für die Weiterentwicklung einer effizienten Produktion beim Kunden. Bereits seit mehr als zehn Jahren sammelt Covestro hier bei Abnehmern in der Schaumstoffherstellung Erfahrung mit Datenauswertungen für optimale Produktionsbedingungen. Mithilfe von Algorithmen sollen diese Services nun ausgebaut werden. Die Kunden können hierdurch erhebliche Produktionskosten einsparen.

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