Linde beim Aktientausch für Praxair-Fusion kurz vor dem Ziel

08.11.2017 - Deutschland

(dpa) Linde ist bei der geplanten Fusion mit dem US-Konkurrenten Praxair zumindest beim Aktienumtausch kurz vor dem Ziel. Bis Dienstagnachmittag wurden 73 Prozent der Linde-Aktien zum Umtausch in Papiere des neuen Konzerns eingereicht, teilten die beiden Unternehmen mit. Für den Zusammenschluss zur Nummer eins der Branche wollen Linde und Praxiar mindestens 74 Prozent der alten Linde-Aktien einsammeln. Sonst drohen in den USA höhere Steuern, wodurch «die Fusion doch noch scheitern könnte», wie Linde-Chef Aldo Belloni kürzlich erklärte.

Für einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag der neuen Linde plc in Irland mit der alten Linde AG in München wäre gar eine Umtauschquote von 75 Prozent notwendig. Dies war in der ersten Angebotsfrist auch die Mindestannahmequote für den Aktientausch gewesen. Sie war Ende Oktober formell auf 60 Prozent gesenkt und die Frist verlängert worden. Am Freitag soll die endgültige Annahmequote veröffentlicht werden. Daran schließt sich eine weitere zweiwöchige Nachfrist an, in der Aktionäre noch ihre Papiere andienen können.

Linde und Praxair hatten ihren Zusammenschluss im Juni vereinbart. Als Weltmarktführer für Industriegase mit 66 Milliarden Euro Börsenwert, 80.000 Mitarbeitern und 27 Milliarden Euro Umsatz erhofft sich der neue Konzern Synergien von mehr als 1 Milliarde Euro. Das Unternehmen soll von Praxair-Chef Steve Angel aus den USA heraus geführt werden. Die IG Metall befürchtet auch deshalb den Verlust von Arbeitsplätzen und Mitbestimmungsrechten. Für die Fusion steht noch die Zustimmung der Kartellbehörden aus. Linde und Praxair erwarten, dass der Zusammenschluss im zweiten Halbjahr 2018 abgeschlossen wird.

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