Der Europamarkt für Geräte und Zubehör zur Blutzuckerselbstmessung

19.03.2001

Steigende Patientenzahlen und der Trend zur Selbstüberwachung bei Diabetes verhelfen dem Markt für Geräte und Zubehör zur Blutzuckerselbstmessung zu hohen Umsätzen. Im Jahr 1999 noch auf 885,3 Millionen US-Dollar beziffert, soll der Marktwert laut einer Studie der Unternehmensberatung Frost & Sullivan bis 2006 bereits bei 2,5 Milliarden lie-gen. Die Gesundheitsministerien in Europa drängen darauf, Diabetes so früh wie mög-lich zu diagnostizieren und damit das Risiko von Folgeerkrankungen einzudämmen und die Kosten im Gesundheitswesen zu senken.

Nach neuesten Schätzungen der Weltge-sundheitsorganisation (WHO) sind derzeit weltweit 175 Millionen Menschen mit Diabe-tes diagnostiziert. Bis 2010 sollen es bereits 239 Millionen sein. Die Gründe für die Steige-rung sind verbesserte Diagnosemethoden ei-nerseits, immer mehr Neuerkrankungen an-dererseits.

Die kontinuierliche und effiziente Selbstmes-sung der Blutzuckerwerte kann dazu beitra-gen, Komplikationen wie Nierenschäden um bis zu ein Drittel oder Erblindung um bis zu ein Viertel zu reduzieren. Darauf weist u. a. die britische Interventionsstudie UKPDS hin, die einen Zeitraum von 20 Jahren abdeckt.

Teststreifen sorgen für Umsatzwachstum

Bei der Selbstmessung werden die Blutzu-ckerwerte anhand einer elektrochemischen Reaktion ermittelt und lassen sich direkt auf einem Teststreifen ablesen. Ein Messgerät bil-det die erforderliche Peripherie. Laut Bran-cheanalystin Lushani Koddituwakku verdie-nen die Anbieter weit mehr an den Teststrei-fen als an den Geräten selbst. Welche Strei-fen verwendet werden, hängt allerdings von der Wahl des Messgeräts ab. Einige Unter-nehmen sind daher dazu übergegangen, die Geräte zu verschenken und sich so ihren Um-satzanteil an den lukrativen Teststreifen zu si-chern.

Wer nicht verschenkt, verliert seinen Marktan-teil

Begonnen hat dieser Trend mit der Vergabe einiger weniger Geräte an Kliniken. Inzwi-schen hat sich daraus ein mächtiges Marke-tinginstrument entwickelt. In Italien beispiels-weise werden überhaupt keine Messgeräte mehr verkauft: Der Konkurrenzdruck wurde zu stark, und Unternehmen, die sich dem Trend widersetzten, verloren in kürzester Zeit ihre Marktanteile. Dass das Phänomen auch in anderen Ländern um sich greift, ist laut Frost & Sullivan nur eine Frage der Zeit.

Deutschland größter Ländermarkt

Größter Ländermarkt für Blutzuckermessgerä-te und Zubehör ist derzeit Deutschland mit ei-nem Umsatzanteil von 34,6 Prozent im Jahr 1999 (306,2 Millionen US-Dollar). Aufgrund der hohen Bereitschaft zur Selbstmessung sind die Prognosen für Deutschland auch weiterhin positiv. Auf Rang zwei liegt Großbritannien mit einem Marktanteil von 15,7 Prozent (139 Millionen US-Dollar), dicht gefolgt von Frankreich mit 14,5 Prozent (128,4 Millionen).

Die Studie ist Teil eines Subskriptionsdienstes von Frost & Sullivan, der den gesamten Dia-betesmarkt weltweit abdeckt. Bestandteile sind ständig aktualisierte Marktdaten und Prognosen, Wettbewerberprofile und Nach-richten aus der Branche.

Die Studie "European Diabetes Glucose Self-Monitoring Devi-ces Service" ist zu beziehen bei Frost & Sullivan, Münchener Str. 30, 60329 Frankfurt/Main, Ansprechpartner Stefan Gerhardt, Tel. 069-235057, Fax 069-234566

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