Solvay und Kali + Salz wollen ihre Salzgeschäfte zusammenführen

23.10.2000

Hannover, 20.10.00. Solvay S.A., Brüssel, und die Kali + Salz (K+S) AG, Kassel, beabsichtigen, ihre Kräfte auf dem europäischen Salzmarkt zu bündeln. Die Partner haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, die auf die Gründung eines Joint Ventures abzielt. Dieses Joint Venture wird die Salzproduktionen aufnehmen, deren Absatz auf externe Kunden ausgerichtet ist. Die tatsächliche Gründung des Joint Venture hängt noch von der Zustimmung der jeweiligen Aufsichtsräte und der Genehmigung der zuständigen Wettbewerbsbehörden ab. Außerdem erfolgen Beratungen zwischen den Sozialpartnern in allen einbezogenen Ländern und mit dem europäischen Betriebsrat.

Solvay wird etwa 40 Prozent und K+S rund 60 Prozent der Anteile an dem neuen Unternehmen halten. Diese Verteilung entspricht den Werten der Aktiva, die die beiden Partner in das Joint Venture einbringen. Die Salzproduktion, die Solvay für eigene industrielle Prozesse (Herstellung von Vinylprodukten, Natronlauge, Soda und Natriumbicarbonat) benötigt, wird nicht in das neu zu gründende Unternehmen überführt. Solvay und K+S werden eine gleichberechtigte Kontrolle über das Joint Venture ausüben. Das neue Unternehmen wird auf eine jährliche Produktion von mehr als 5 Millionen Tonnen mit Werken in Deutschland, den Niederlanden, Frankreich, Belgien, Spanien und Portugal kommen. Es wird 1.400 Mitarbeiter beschäftigen und einen geschätzten Jahresumsatz von 300 Millionen EUR erzielen.

Auf dem europäischen Salzmarkt herrscht ein intensiver Wettbewerb. Die Sicherung einer erfolgreichen Tätigkeit in einem solchen Umfeld hängt zu einem großen Teil davon ab, ob der Hersteller eine gewisse Größe erreichen und Wettbewerbsvorteile durch Synergien aus Partnerschaften realisieren kann. Die aus diesem Grunde angestrebte Zusammenarbeit zwischen Solvay und K+S berührt auch das Salzbergwerk Borth und die Ferd. Ickenroth GmbH in Montabaur, die in das Joint Venture eingehen werden. Demgemäß werden sämtliche Mitarbeiter dieser Standorte dem Joint Venture angehören. Personelle Maßnahmen, die über das schon bekannte Restrukturierungskonzept “Borth 2002” hinausgehen, sind nicht geplant

Betrachtet man die europäischen Märkte, so ist die Chemie-Industrie der größte Salz-Anwender. Salz wird hier bei der Herstellung von über 80 grundlegenden Produkten verwendet. Der Straßenwinterdienst rangiert an der zweiten Position der Einsatzfelder, gefolgt von industriellen Anwendungen wie Wasserenthärtung oder Textilfärbung. Ungefähr zehn Prozent des gesamten europäischen Salz-Marktes entfallen schließlich auf die Nahrungsmittelindustrie.

“Das Joint Venture kombiniert in idealer Weise die Stärken und Kompetenzen von K+S und Solvay. Es erlaubt uns, Größenvorteile zu erzielen, um uns auf dem europäischen Salzmarkt erfolgreich entwickeln zu können”, unterstreicht Dr. Ralf Bethke, Vorstandsvorsitzender der Kali + Salz AG.

Alois Michielsen, Vorsitzender des Exekutivkomitees von Solvay S.A.: “Mit diesem neuen Joint Venture gründen wir ein spezialisiertes Salz-Unternehmen, das den Markt von einer breiten Produktionsbasis, wie es sie in ihrer günstigen geografischen Verteilung in Europa noch nicht gegeben hat, versorgen kann. Dieser Vorteil sollte von besonderem Interesse für unsere vielen europäischen Kunden sein.”

K+S zählt zu den bedeutendsten Salzproduzenten in Europa. Darüber hinaus gehört das Unternehmen zu den weltweit führenden Herstellern von kali- und magnesiumhaltigen Produkten für die unterschiedlichsten Anwendungsbereiche. Mit den Tochtergesellschaften COMPO und Fertiva ist K+S zweitgrößter Düngemittelanbieter in Europa. Weitere Geschäftsfelder sind Entsorgung und Dienstleistungen. Die K+S-Gruppe wird im Jahr 2000 mit 9.200 Mitarbeitern einen Umsatz von über 2 Milliarden EUR

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