Konkurrenz für Röntgen: T- Rays auf dem Weg zum Welterfolg

Kaiser-Friedrich-Forschungspreis 2003 für Weiterentwicklungen auf dem Gebiet der Terahertz - Messtechnik verliehen

15.05.2003

Mit der Verleihung des Kaiser-Friedrich-Forschungspreises 2003 wurde am 13. Mai in der Kaiserpfalz/Goslar eine deutsche Forschergruppe geehrt, die im weltweiten Wettlauf um die Nutzung von Terahertz-Wellen einen entscheidenden Meilenstein liefert: Wissenschaftler der Universitäten in Braunschweig und Bochum haben eine Terahertz-Strahlungsquelle entwickelt, die flexibel, raumsparend und zugleich kostengünstig ist und damit die Anwendung dieses neuartigen Lichtes im großen Maßstab ermöglicht. Das "Bildgebende Dauerstrich-Terahertz-System" wurde von Prof. Dr. Martin Koch und Dipl.-lng. Thomas Kleine-Ostmann vom Institut für Hochfrequenztechnik der TU Braunschweig in Kooperation mit Prof. Dr. Martin Hofmann und Dipl.- lng. Stefan Hoffmann vom Institut für Werkstoffe der Elektrotechnik an der Ruhr-Universität Bochum entwickelt.

Terahertz-Wellen - im elektromagnetischen Spektrum zwischen Mikrowellen und Infrarotlicht - können sehr viel und das zum Teil besser, als bisher verwendete Strahlen. So könnten sie zukünftig in einigen medizinischen Anwendungen die gesundheitsgefährdende Röntgenstrahlung ablösen, Hautkrebsuntersuchungen ohne Biopsie ermöglichen oder in Feuchtigkeitsmessgeräten für die Haut den Erfolg von Kosmetika überwachen.

Auch außerhalb der Medizin sind Terahertz-Wellen interessant: Bei der Sicherheitskontrolle von Fluggästen würden nicht nur metallische Gegenstände, sondern auch Plastikbomben erkennbar und in der Qualitätskontrolle von Lebensmitteln könnten chemische Zusammensetzung sowie Frischegrad jederzeit auch durch die Verpackung ermittelt werden.

Wegen ihres hohen Preises (250.000 Euro) haben bisherige gepulste Terahertzsysteme Schwierigkeiten auf dem Markt Fuß zu fassen und mit anderen Technologien zu konkurrieren. Das von den Preisträgern vorgestellte System auf der Basis eines Zwei-Farben- Diodenlasers kostet nicht einmal ein Zehntel und könnte der neuartigen bildgebenden Terahertz-Messtechnik weltweit zum Durchbruch verhelfen.

Der mit 15.000 Euro dotierte Kaiser-Friedrich-Forschungspreis wurde in diesem Jahr erstmalig an herausragende, innovative Forschung aus dem Themenfeld der Optischen Technologien vergeben. Er fördert technische wie naturwissenschaftliche Entwicklungen mit einem hohen Innovationspotential und einer deutlichen Perspektive für die Umsetzung in neue Produkte oder Verfahren. Stifter des Kaiser-Friedrich-Forschungspreises ist Dr. Jochen Stöbich, Geschäftsführer der Stöbich Brandschutz GmbH.

Insgesamt 34 Bewerbungen renommierter Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Kooperationsverbünde mit Unternehmen aus ganz Deutschland wurden zum Schwerpunktthema 2003 Optische Sensorik eingereicht. Die Vielfalt der Beiträge spiegelt die breiten Einsatzmöglichkeiten optischer Sensoren u.a. in der Umwelt- und industriellen Prozesskontrolle, Qualitätsüberwachung, Arbeitssicherheit, Biotechnologie sowie in der medizinischen Chirurgie, Diagnostik und Therapie wider.

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