Chemieparks bieten Wettbewerbsvorteile

ChemSite lockt mit High-Tech-Standorten im nördlichen Ruhrgebiet

21.05.2003

Chemie-Unternehmen müssen sich heute immer stärker auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren - denn nur dann sind sie, langfristig gesehen, wettbewerbsfähig. Ideale Bedingungen dafür bieten offene Chemieparks. Dort sind sowohl die Investitions- als auch die operativen Kosten niedrig. Denn die Firmen profitieren von Stoffstromverbund-Systemen, vorhandener Infrastruktur und Full-Service-Betreuung. Kein Wunder also, dass die Branche mittlerweile einen regelrechten Trend zum Chemiepark verzeichnet. Einer der Pioniere ist dabei die ChemSite-Initiative.

Seit mehr als fünf Jahren hat ChemSite insgesamt sechs Standorte im nördlichen Ruhrgebiet für Drittunternehmen geöffnet. Dort produzieren bereits zahlreiche namhafte Firmen aus dem In- und Ausland - beispielsweise Air Liquide, Bayer-Buna, BP, Degussa, Sabic Polyolefine, ISP, Linde, Rohm and Haas oder Sasol. Auf einer Gesamtfläche von 1.400 Hektar stehen rund 220 Hektar als Freifläche für die Chemie-, die chemienahe und weiterverarbeitende Industrie zur Verfügung.

"Plug and Play"

Vier der sechs Standorte haben eine hochmoderne Infrastruktur, in die sich neue Firmen nach dem Prinzip "plug and play" nahtlos einbinden lassen; wer ein solches Umfeld nicht benötigt, aber dennoch von der Nähe zu einem Chemiepark profitieren möchte, findet in Dorsten/Marl und Bottrop voll erschlossene "Greenfields". An den Standorten Marl, Gelsenkirchen und Castrop-Rauxel jedoch nutzen die Unternehmen gemeinsam die Ver- und Entsorgungseinrichtungen wie Kraftwerke (Kraft-Wärme-Kopplung), Versorgungsnetze für Roh- und Hilfsstoffe, Kläranlagen, eine Abfallverbrennungsanlage oder Deponien. Straßen-, Schienen-, Pipelinenetze und Hafenanlagen stehen ebenso zur Verfügung wie alle sicherheitsrelevanten Infrastruktureinrichtungen. Ergänzt wird das Angebot unter anderem durch Services in den Bereichen Technik, Logistik, Analytik oder Konzessionierung. Dass das System optimal funktioniert und deutliche Kosteneinsparungen bringt, belegt das Beispiel der am Standort Marl ansässigen Firma ISP (International Specialty Products,Wayne/New Jersey). Geschäftsführer Dr. Klaus Köster erklärt: "Dieser Standort-Verbund bietet besonders mittelständigen Firmen erhebliche wirtschaftliche Vorteile und Möglichkeiten zur Verbesserung der betrieblichen Effizienz im zweistelligen Bereich".

Ein starkes Netzwerk

Die ChemSite-Standorte bieten Unternehmen eine breite Palette mit über 4.000 Basis- und Spezialchemikalien. Fast eine Million Tonnen Ethylen und über 600.000 Tonnen Propylen produzieren die beiden Cracker in Gelsenkirchen. Die Standorte sind an das ARG Ethylen- Pipeline-Netz angeschlossen. Im Chemiepark Marl werden die petrochemischen Rohstoffe zu Basis-, Fein- und Spezialchemikalien weiterverarbeitet. Das Produktspektrum reicht vom C4-Schnitt zu den Folgeprodukten, vom Ethylen zu Polystyrol, von der Chloralkalielektrolyse zu PVC, vom Acetylen zum THF, vom Propylen zum Butylacrylat oder vom Fettalkohol und Ethylenoxid bis zu Tensiden. In Castrop-Rauxel steht die breite Produktpalette der Teerchemie zur Verfügung. Die direkte Anbindung an das Stoffstromsystem der Standorte und den Pipelineverbund mit Antwerpen und Rotterdam bringt deutliche ökonomische und ökologische Vorteile. Wie wirtschaftlich und effizient der Zusammenschluss ist, zeigt auch folgende Analyse für den Chemiepark Marl: Verglichen mit seiner Aufsplittung in acht kleinere Standorte mit je neun Produktionsstätten beträgt die Gesamtersparnis aus dem Stoffstromverbund rund 140 Millionen Euro jährlich - also 36 Euro pro produzierter Tonne Produkt.

Finanzielle Vorteile

ChemSite bietet Investoren weitere finanzielle Vorteile. So können Projekte nach den Bestimmungen der EU Ziel-2-Regularien mit bis zu 23 Prozent der Investitionssumme gefördert werden. Günstig bei der Kostenplanung wirkt sich auch die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der Gewerkschaft und den Betriebsräten aus. Mit beiden Partnern ist vereinbart, dass neue Investoren ihren Arbeitnehmern zehn Prozent weniger zahlen können, als der jeweilige Tariflohn festlegt. Darüber hinaus stellt eine interne Zeitarbeitsfirma auf Abruf hoch qualifiziertes Personal zur Verfügung. Dr. Margarete Gersemann, Marketing-Leiterin bei ChemSite erklärt: "Diese flexiblen, für den Standort Deutschland auch bisweilen atypischen Lösungen haben ChemSite bei Investoren sehr beliebt gemacht."

One Stop Shopping

Eine weitere Stärke der Initiative ist die umfassende und professionelle Betreuung der Investoren. Gersemann: "One face to the customer - das ist unser Prinzip. Wir informieren, betreuen und beraten Unternehmen vom ersten Kontakt bis zum Produktionsstart und darüber hinaus individuell und kostenlos."

Dazu zählt auch die Zusammenarbeit mit Behörden, Kommunen und Wirtschaftsförderungsgesellschaften. Sie gehören ebenso zur ChemSite-Initiative wie das Land Nordrhein-Westfalen und verschiedene Chemiefirmen - beispielsweise Degussa oder Rütgers Chemicals. Gersemann erklärt: "Das große Engagement und die gute Zusammenarbeit aller Partner haben ein günstiges Umfeld für Investitionen geschaffen." Dass dies nicht nur ein Lippenbekenntnis ist, zeigt beispielsweise die sehr kurze Genehmigungszeit bei dem Unternehmen Natural Energy West (NEW), das am ChemSite-Standort Marl im Frühjahr 2002 die Produktion seiner 100.000 Tonnen Biodieselanlage startete. "Zwischen der Investitionsentscheidung und dem Produktionsstart lagen nur 13 Monate - das belegt die gute Betreuung durch ChemSite und die konstruktive Zusammenarbeit vor Ort und mit den Behörden", so Gersemann.

Kontakt:

Dr. Margarete Gersemann

ChemSite-Initiative

Paul-Baumann-Strasse 1

D-45764 Marl

Telefon (49) 23 65 / 49-25 30

http://www.chemsite.de

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