Sparzwang bei der Max-Planck-Gesellschaft
Bundesweite Schließungen bis 2007
Die Strukturmaßnahmen sind Teil eines umfangreichen Konsolidierungs- und Erneuerungsprogramms, das der Senat der Forschungsorganisation auf seiner Sitzung am 5. Juni in Hamburg verabschiedet hat. Die Max-Planck-Gesellschaft sprach sich dafür aus, das System der gemeinschaftlichen Forschungsförderung durch Bund und Länder grundsätzlich beizubehalten und formulierte Vorschläge zur Weiterentwicklung. Der Senat hat jetzt entschieden, je eine Abteilung an zwölf Max-Planck-Instituten sowie ein Max-Planck-Institut komplett zu schließen.
Das Max-Planck-Institut für experimentelle Endokrinologie in Hannover soll komplett geschlossen werden, zudem auch Abteilungen von Instituten in München, Heidelberg, Stuttgart, Köln, Mülheim an der Ruhr, Göttingen, Nijmegen (Niederlanden) und Bonn. Die Sparmaßnahmen wurden vom Senat, dem höchsten Gremium der Organisation, beschlossen.
Steigende Personalkosten, teuere Investitionen in den 20 neuen Max-Planck-Institutionen in Ostdeutschland und Einnahmeausfälle im laufenden Haushaltsjahr hätten die strukturellen Eingriffe unvermeidbar gemacht, sagte Präsident Gruss.
Gleichzeitig begrüßte er die Ankündigung des Bundeskanzlers, die Etats der großen Forschungsinstitutionen in den kommenden Jahren um jeweils drei Prozent zu erhöhen. «Wir sind aber keine Traumtänzer und wissen, dass bei der gegenwärtigen konjunkturellen Lage mehr als drei Prozent nicht drin ist», sagte Gruss. Bundespräsident Johannes Rau wird an diesem Freitag als Gast zur Jahresversammlung erwartet.
Die Max-Planck-Gesellschaft ist eine unabhängige Wissenschaftsorganisation, die sich mit der Grundlagenforschung in den Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften befasst. Der Gesamthaushalt beläuft sich auf 1,25 Milliarden Euro.
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