Öl unter Strom - Neuartiges Reinigungssystem für Schmierstoffe

04.07.2003

Das Mechanik Center Erlangen, eine Siemens-Tochter, hat jetzt ein revolutionäres Reinigungssystem für industrielle Öle im Angebot. Schmier- und Maschinenöle, die in Dampfturbinen, Kompressoren, Hydrauliksystemen oder Dieselmotoren verwendet werden, verschmutzen im Lauf der Zeit durch Gummiabrieb, eindringendes Wasser, Pilze oder Bakterien. Im schlimmsten Fall kann dies zu einer Schädigung der kompletten Anlage führen. Herkömmliche Filteranlagen entfernen unerwünschte Verunreinigungen rein mechanisch: entweder nach dem Prinzip eines Kaffeefilters oder mit einer Zentrifuge. Das neue Verfahren des amerikanischen Unternehmens ISOPur Fluid Technologies basiert dagegen auf der so genannten elektronischen Flüssigkeitsdialyse. ISOPur wird von der Risikokapitalgesellschaft Siemens Venture Capital (www.siemensventurecapital.com) gefördert. Bei der Methode wird das verschmutzte Öl zunächst in zwei gleich große Mengen geteilt und jeweils über eine positive bzw. negative Elektrode geleitet. Alle Partikel, die sich in dem nicht leitenden Öl befinden, werden dadurch entweder positiv oder negativ aufgeladen. Danach werden die Teilvolumen des Öls wieder vereint, wobei sich die unterschiedlich polarisierten Teilchen anziehen und miteinander zu größeren Partikeln verklumpen. Diese können danach leicht abgesondert werden. Genauso wie in normalen Filteranlagen reinigt das ISOPur-Verfahren das Öl während des Betriebs. Die Methode bringt erhebliche Vorteile: Herkömmliche Filter verstopfen schnell und müssen oft gereinigt werden, was zu Ausfallzeiten der Maschinen führt. Kleinste Partikel wie beispielsweise Pilzsporen werden von mechanischen Filtern nicht abgesondert. Deswegen muss das verwendete Öl in relativ kurzen Abständen ganz ausgetauscht werden. Die ISOPur-Technik (www.mechanikcenter.de) hingegen entfernt Fremdkörper bis zu einer Größe unter 0,1 Mikrometern - also sogar Bakterien. Dadurch wird das Öl so rein, dass es über einen extrem langen Zeitraum wieder verwendet werden kann. Auf diese Weise reduziert das System Wartungs- und Ausfallzeiten dramatisch: Nach sechs bis 18 Monaten haben sich die Kosten der Reinigungsanlage amortisiert. Zugleich fällt weniger umweltschädliches Altöl an.

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