Merck KGaA will Standort Lacassagne in Frankreich schließen
Präklinische Forschung in Frankreich auf Chilly-Mazarin konzentriert
Die Absicht, den Standort Lacassagne zu schließen, basiert auf den Empfehlungen, zu denen zwei größere Effizienzsteigerungs- und Optimierungsprogramme des Unternehmens unabhängig voneinander gelangt waren. Bei den Programmen ging es um die weltweiten Produktions- und Lieferverbünde sowie die präklinische Forschung und Entwicklung im Unternehmensbereich Pharma. Sie waren 2002 bzw. 2003 mit dem Ziel gestartet worden, Synergien zu realisieren und die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens in diesen kritischen Bereichen weltweit zu sichern.
Von einer Schließung in Lacassagne wären insgesamt 320 Mitarbeiter betroffen. 160 von ihnen arbeiten in der präklinischen Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet des Diabetes und seiner Folgeerkrankungen. Diese Aktivitäten sollen den Planungen zufolge bis Ende 2004 in Lacassagne eingestellt, neu ausgerichtet und auf das existierende Diabetes-Forschungszentrum in Chilly-Mazarin in der Nähe von Paris konzentriert werden. Die nicht-klinischen Entwicklungsaktivitäten würden auf existierende Zentren verlagert, sofern sich dies als angemessen erweisen sollte.
Dieser Schritt ist ebenfalls eine Konsequenz aus der bereits im Mai 2003 angekündigten Entscheidung von Merck, die frühe klinische Entwicklung von drei Diabetes-Projekten einzustellen. Trotz dieses Rückschlages wird Merck auch weiterhin auf dem Gebiet des Diabetes forschen und die klinische Entwicklung auf diesem Gebiet aktiv vorantreiben.
Die Pharma-Produktion in Lacassagne, in der ebenfalls 160 Mitarbeiter beschäftigt sind, soll den Planungen zufolge bis Mitte 2006 eingestellt werden. Gleichwohl bleibt Frankreich mit seiner Produktion in Semoy der zweitwichtigste Europäische Produktionsstandort für das Ethische Pharmageschäft von Merck.
Die Geschäftsführung von Merck in Frankreich hat sich bereits bei mehreren Gelegenheiten mit der Arbeitnehmervertretung getroffen. Beide Seiten werden gemeinsam in Verhandlungen darüber eintreten, welche Konsequenzen die beabsichtigte Schließung des Standorts Lacassagne für die dort tätigen Mitarbeiter haben würde. Merck hat sich dabei bereits zu seiner sozialen Verantwortung gegenüber den betroffenen Mitarbeitern bekannt.
Merck geht davon aus, dass eine Schließung des Standorts zu Sonderaufwendungen führen wird. Diese Sonderaufwendungen sind bereits in den Rückstellungen enthalten, die Merck im Mai 2003 für das laufende Jahr angekündigt hat.
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