Das Pigment Violett 23 wird 50 Jahre
Ein farbechter Dauerbrenner
Es gibt Markenfarben, die sind schlichtweg unverkennbar. Das zarte Lila von Milka gehört ebenso dazu wie das kräftige Blau der Tempo Einmaltaschentücher-Verpackungen. Während die runden Geburtstage dieser Produkte oft von Verbrauchern wahrgenommen werden, bleiben die Substanzen, mit denen diese allgegenwärtigen Verpackungsfarben produziert werden, meist unbeachtet. Aber auch hier gibt es Jubiläen zu feiern: Das Pigment Violett 23, kurz PV 23 genannt, wird 2003 ein halbes Jahrhundert alt. Der Fein- und Spezialchemikalienhersteller Clariant, der weltweit größte Produzent des Pigments, sorgt mit einem modernen Herstellprozess dafür, dass die lila Kühe selbst bei unzähligen Pausen nicht erblassen.
Clariant - Marktführer bei Pigment Violett 23
Die Anfänge von PV 23 gehen auf das Jahr 1928 zurück, als Forscher von Hoechst erstmals die mehrstufige Synthese ausgehend von Carbazol, einem im Steinkohleteer vorkommenden Stoff, und Chloranil vornahmen. Die Patentanmeldung erfolgte noch im selben Jahr. Am Anfang war kaum abzusehen, dass der Stoff später eine so bedeutende Rolle als Pigment spielen würde, denn bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs erfolgte lediglich die Weiterverarbeitung zu Diaminlichtblau, einem Direktfarbstoff für Baumwolle. Mit der Einführung der Reaktivfarbstoffe verlor diese Anwendung jedoch an Bedeutung. Ein neuer, vielversprechender Einsatzbereich war allerdings schnell gefunden: die Verwendung als Pigment, denn mit PV 23 ließen sich Farben produzieren, die nicht mit anderen Pigmenten erreicht werden konnten. Ab 1953 wurde PV 23 als Pigment eingesetzt. Heute ist Clariant weltweit der größte Produzent von PV 23 und damit Marktführer.
PV 23 zählt zu den hochechten polyzyklischen Pigmenten oder HPP's (High Performance Pigments), die immer dann zum Einsatz kommen, wenn besonders hohe Anforderungen an ein Farbmittel gestellt werden. Dazu gehören hohe Licht- und Wetterbeständigkeit sowie Lösemittel- und Temperaturbeständigkeit. Außerdem zeichnet sich PV 23 durch seine hohe Farbstärke aus. Während das Roh-Violett (Crude) im Elektronenmikroskop eine sehr grobkristalline Form aufweist, sind die Pigmentpartikel mit einer Korngröße zwischen 0,05 µm und 0,5 µm winzig klein.
Jedem Werk seine Farbspezialität
Pigmente werden bei Clariant in einem weltweiten Produktionsverbund hergestellt, bei dem jedes Werk bestimmte Pigmentgruppen produziert. Violett ist heute die Spezialität der Frankfurter Werke, wo die Produktion von PV 23 nach der Übernahme des Spezialitätenchemie-Geschäfts von Hoechst durch Clariant im Jahre 1997 konzentriert wurde.
In den Frankfurter Anlagen erfolgt die fünfstufige Synthese und der Finish der Pigmente nach modernsten Herstellungsmethoden und den höchsten technologischen Standards. Materialflussanalysen sorgen für optimierte Prozesse. Auch unter ökologischen Gesichtspunkten ist die Produktion vorbildlich, denn die verwendeten Lösemittel werden destilliert und wiederverwendet.
PV 23 - ein universell einsetzbares Pigment
PV 23 wurde von Clariant im Laufe der Entwicklung für die unterschiedlichsten Anwendungen maßgeschneidert. Heute werden mehr als ein Dutzend Handelsmarken hergestellt und angeboten: als salzhaltiges oder entsalztes Rohpigment, Mahlgut oder als für verschiedene Anwendungsbereiche gefinishte Pigmente. In gefinishter Form kommt PV 23 auch als wasserfeuchter Presskuchen für die Einarbeitung in wässrigen Anwendungen zum Einsatz. Das größte Anwendungsgebiet sind Druckfarben, gefolgt von Textildruck, Lack-, Kunststoff- und Spezialanwendungen.
In den 50 Jahren seit seiner Einführung ist der Markt für das violette Pigment stetig gewachsen, und auch 2003 - im Jahr der Chemie - ist die Signalwirkung der Farben, die mit dem Pigment Violett 23 produziert werden, ungebrochen. Clariant arbeitet kontinuierlich daran, PV 23 durch innovative Entwicklungen und Produktionsmethoden für die nächsten 50 Jahre fit zu machen.
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