Lackindustrie: EU-Vorschrift wird tausende Arbeitsplätze kosten
Die EU möchte, dass künftig die Verwendung aller Stoffe einem sehr aufwendigen behördlichen Zulassungsverfahren unterworfen wird. Die Folgen seien vorhersehbar. Die Entwicklung werde teurer und der Markteintritt für innovative Produkte verzögere sich, meinte Becker. Er verwies auf eine Dokumentation des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), nach der die europäischen Halbleiterproduzenten dazu gezwungen würden, "eine Produktgeneration hinter dem Weltmarkt herzuhinken, wenn allein die Zulassung eines neuen Fotolackes für die Chipherstellung sechs Monate dauert".
Becker sagte, die von der EU geforderten Kriterien könnten bis zu hundert und mehr Seiten Umfang haben. Die Lackindustrie habe nicht die personelle Kapazität, für die über 500.000 Lackrezepturen solche Reports zu erstellen. Gerade die vielen mittelständischen Betriebe der Lackindustrie wären damit überfordert.
Die Lackindustrie in Deutschland beschäftigt in ihren Werken 21.000 Mitarbeiter. Sie stellten im vergangenen Jahr zwei Millionen Tonnen Lacke und Farben her. Der Umsatz belief sich auf 4,5 Milliarden Euro bei einem Exportanteil von 30 Prozent.
Meistgelesene News
Weitere News aus dem Ressort Wirtschaft & Finanzen
Holen Sie sich die Chemie-Branche in Ihren Posteingang
Ab sofort nichts mehr verpassen: Unser Newsletter für die chemische Industrie, Analytik, Labor und Prozess bringt Sie jeden Dienstag und Donnerstag auf den neuesten Stand. Aktuelle Branchen-News, Produkt-Highlights und Innovationen - kompakt und verständlich in Ihrem Posteingang. Von uns recherchiert, damit Sie es nicht tun müssen.