Celanese-Chef erwartet Spitze des Chemiezyklus erst 2005
Von Europa gingen keine Impulse aus, sagte Sonder. In den USA werde der Konsum durch Finanzierungsangebote in der Autoindustrie zunehmend weniger gestützt und die Bauwirtschaft verliere angesichts steigender Kapitalmarktzinsen langsam an Fahrt. Lateinamerika und Afrika seien Problemregionen. In Japan sei kein Wachstum zu erwarten. Nur China sei "ein Lichtblick". Dieses Land werde die Weltwirtschaft aber nicht retten.
Nicht alles auf eine Karte setzen
Gleichwohl spiele China bei den Expansionsplänen des eigenen Unternehmens "eine wesentliche Rolle". Dabei werde Celanese aber nicht alles auf eine Karte setzen. China sei ein beschränktes Engagement auf spezifischen Arbeitsgebieten. So werde unter anderem eine Produktionsanlage für Essigsäure in Nanjing gebaut. "Die Textilindustrie ist in Asien. Deshalb investieren wir dort".
Die Chemieindustrie habe drei Probleme. So seien die Energiepreise insbesondere für Rohöl und Erdgas hoch. Celanese sichere deshalb einen Großteil seines Gasbedarfs durch Absicherungsstrategien (Hedging) über zwei Quartale mit einem Preis von knapp über 5 US-Dollar je je Wärmeeinheit (Million British Thermal Unit) ab. Der Gaspreis folgt der Bewegung des Erdölpreises zeitverzögert.
Lücke zwischen Angebot und Nachfrage
Darüber hinaus bestehe zwischen Angebot und Nachfrage eine Lücke. "Die Chemieindustrie fängt an Geld zu verdienen", wenn die Produktion zu 85 bis 90 Prozent ausgelastet ist, sagte Sonder. Darüber hinaus sei der Rationalisierungsprozess in der Chemieindustrie in jüngster Zeit ins Stocken geraten.
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