BPI: Zwangsrabatt nimmt Pharmaunternehmen in Deutschland aus
Nach neuesten Berechnungen wird die pharmazeutische Industrie schon im laufenden Jahr durch geltende gesetzliche Zwangsmaßnahmen stärker belastet, als selbst die Bundesregierung ursprünglich geplant hatte. Darauf hat BPI-Hauptgeschäftsführer Henning Fahrenkamp hingewiesen. Fahrenkamp bezog sich auf jetzt veröffentlichte Angaben des Instituts für Medizinische Statistiken (IMS) Health. Demnach summieren sich die von Arzneimittelherstellern, Großhändlern und Apotheken erzwungenen Rabatte in den ersten acht Monaten 2003 bereits auf 1,1 Milliarden Euro. Damit sind schon jetzt 80 Prozent des von der Politik für das ganze Jahr angepeilten Rabattvolumens von 1,4 Milliarden Euro erreicht. Hochgerechnet auf das ganze Jahr würde sich ein Rabattvolumen von 1,7 Milliarden Euro ergeben. Diese Summe würde um 20 Prozent über der von der Regierung angestrebten Zahl liegen.
"Die Pharmaunternehmen werden regelrecht ausgenommen. Und das ist nur der Vorgeschmack auf das nächste Jahr. Dann werden die Zwangsrabatte um zehn auf 16 Prozent erhöht", kritisierte Fahrenkamp. "Es scheint, als solle hier eine ganze Branche systematisch kaputt gemacht beziehungsweise aus Deutschland vertrieben werden. Deutschland als einstige Apotheke der Welt ist schon jetzt nur noch ein Schatten seiner selbst. Und dafür trägt einzig und allein die Politik die Verantwortung."
Nach dem seit Anfang 2003 geltenden Beitragssatzsicherungsgesetz müssen die Hersteller bzw. Vertreiber von Medikamenten einen Rabatt von sechs Prozent des Herstellerabgabepreises für rezeptpflichtige Präparate gewähren, die nicht unter die Aut-idem-Regelung fallen. Ab dem 1.1. 2004 wird der Zwangsrabatt für nicht-festbetragsgeregelte Arzneimittel von sechs auf 16 Prozent erhöht.
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