Studie: Ingenieurinnen häufiger arbeitslos
Im europäischen Vergleich liegt Deutschland zurück. Gerade mal 9,6 Prozent beträgt der Frauenanteil in der industriellen Forschung. In sieben von zehn europäischen Ländern liegt der Anteil jedoch bei etwa 20 Prozent. Eine Situation, die nicht länger tragbar ist, so die Vorsitzende des VDI-Bereichs Frauen im Ingenieurberuf Burghilde Wieneke-Toutaoui. "Wir brauchen eine auf die jeweiligen Zielgruppen angepasste Personalpolitik. Erwerbs- und Familienarbeit muss für Frauen und Männer vereinbar sein und die Chancengleichheit für motivierte und hoch qualifizierte Frauen gilt es zu verbessern", betont Wieneke-Toutaoui.
Dass hier noch Handlungsbedarf nötig ist, zeigen auch die Ergebnisse der Untersuchung der TU Darmstadt. Die Lebensverhältnisse der Ingenieurinnen sind durch die "double-career-Situation" geprägt, d.h. mit oft schwierigen Abstimmungsprozessen zwischen zwei akademischen Karrieren, gemeinsame Organisation der Haushalts- und Familienarbeit. Für die Kinderbetreuung wird nahezu ausschließlich auf externe Unterstützung zurückgegriffen. So wundert es nicht, dass 75 Prozent der Vollzeit erwerbstätigen Ingenieurinnen keine Kinder haben. Ein Blick über die Landesgrenzen nach Frankreich dagegen zeigt, dass es durch verbesserte soziale Rahmenbedingungen den dort erwerbstätigen Ingenieurinnen in Führungspositionen erleichtert wird, gleichzeitig eine Familie zu gründen.
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