Fraunhofer-SCAI und BioSolveIT kooperieren bei Entwicklung neuer Software für die Pharma-Forschung

12.11.2003

Die Abteilung Bioinformatik des Fraunhofer-Instituts für Algorithmen und Wissenschaftliches Rechnen (SCAI) und die BioSolveIT GmbH, ein führender Anbieter von Software-Tools für die Bio- und Chemie-Informatik, haben die enge Zusammenarbeit bei der Entwicklung neuer Methoden zur Analyse von Daten des High Throughput Screening (HTS) vereinbart. Die Kooperation ist Bestandteil eines umfassenden Kooperationsvertrags, der zwischen der Fraunhofer Gesellschaft und der BioSolveIT zu Beginn dieses Jahres abgeschlossen wurde.

Die nunmehr vereinbarte, gemeinsame Entwicklung fußt auf Forschungsarbeiten, die unter der Anleitung von Prof. Dr. Thomas Lengauer (inzwischen Direktor am MPI für Informatik in Saarbrücken) und Prof. Dr. Matthias Rarey (inzwischen Direktor am Zentrum für Bioinformatik der Universität Hamburg) am Institut SCAI begonnen wurden. Beide Wissenschaftler sind auch Gründer und Gesellschafter der BioSolveIT GmbH.

Die Analyse von HTS-Daten adressiert eines der Kernprobleme im Bereich moderner Pharmaforschung: die Extraktion von wertvoller Information aus extrem großen Daten-mengen. Dazu gehört die Identifikation biologisch wirksamer Substanzen unter tausenden von potenziell verfügbaren Kandidaten, sowie die Ableitung struktureller Eigenschaften, die für die biologische Wirkung verantwortlich sind.

Bereits im Vorlauf der jetzt vereinbarten Kooperation konnte im Rahmen einer Zusammen-arbeit mit der AVENTIS Pharma gezeigt werden, dass mithilfe fortgeschrittener Analyse-algorithmen erhebliche qualitative Verbesserungen bei der Analyse von HTS-Daten und der Trefferquote bei der Identifizierung wirksamer Substanzen erzielt wurde.

"Wir freuen uns, die sehr erfolgreiche und intensive Zusammenarbeit mit der BioSolveIT nunmehr auch auf den Bereich der Chemieinformatik ausdehnen zu können" sagt Dr. Martin Hofmann, Leiter der Abteilung Bioinformatik am Fraunhofer Institut SCAI. "Das in unserer Kooperation adressierte Problem der Analyse von HTS-Daten rückt zunehmend ins Zentrum des Interesses in der forschenden Pharmaindustrie, wir sind daher optimistisch, mit dem Kooperationsprojekt ein in naher Zukunft stark wachsendes Marktsegment zu bearbeiten".

"Nachdem auf der Hardware-Seite erheblich investiert wurde in Labors und Automaten, um den Durchsatz experimenteller Methoden zu erhöhen, muss nun zwangsläufig adäquate Analysesoftware bereit gestellt werden, um aus der nunmehr auf uns hereinbrechenden Datenflut Mehrwert zu schaffen, sprich Wissen zu extrahieren", fügt Dr. Christian Lemmen, Geschäftsführer der BioSolveIT GmbH, hinzu. "Wir sind zuversichtlich schon in Kürze das erste Release der Software HTSview, zu diesem Zwecke herausbringen zu können".

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