Vater der Ökologischen Chemie wurde 80 Jahre alt

07.01.2004

Prof. Friedhelm Korte, ehemaliger Direktor des Instituts für Ökologische Chemie am GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit feierte seinen 80. Geburtstag. Der Wissenschaftler hatte bereits in den 60er Jahren das Konzept der "Ökologischen Chemie" entwickelt und damit den Teilbereich der Chemie begründet, der sich mit dem Verhalten von Chemikalien in der Umwelt und Fragen der nachhaltigen Entwicklung chemischer Synthese- und Produktionsverfahren beschäftigt. Das wissenschaftliche Wirken von Friedhelm Korte umfasste Bahn brechende Arbeiten zur Synthese von Pestiziden, sowie Pionierarbeiten in der Ökologischen Chemie, Ökotoxikologie, Chemikalienbewertung und der Umweltanalytik.

Korte wurde am 24.11.1923 in Bielefeld geboren. Er studierte Chemie und Medizin an den Universitäten Freiburg und Marburg. Seine Habilitationsarbeit an der Universität Hamburg beschäftigte sich mit der chemischen Klassifizierung höherer Pflanzen. Dort erhielt er im Jahre 1954 die Venia legendi der Universität Hamburg. Für seine anschließenden Arbeiten über Pflanzennährstoffe an der Universität Bonn Bereits wurde Korte im Jahre 1956 mit dem Chemiedozenten-Stipendium des Verbandes der Chemischen Industrie ausgezeichnet. Im Jahre 1959 wurde er zum apl. Professor an der Universität Bonn ernannt.

Als Direktor der Shell International leitete Korte fünf Jahre lang die Shell Grundlagenforschung im Schloss Birlinghoven. Bevorzugtes Forschungsthema dieser Periode war der Pflanzenschutz.

Im Jahre 1964 kehrte Korte als Extraordinarius an die Universität Bonn zurück, wo er 1967 zum Ordinarius für Organische Chemie und Biochemie ernannt wurde. Seine konzeptionellen Arbeiten führten schließlich zur Gründung des Instituts für Ökologische Chemie am GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit in Neuherberg. Im Jahre 1972 erhielt Korte einen Ruf auf den ersten Lehrstuhl für Ökologische Chemie an der Technischen Universität München (Weihenstephan), den er bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1990 inne hatte.

Sein wissenschaftliches Wirken beeinflusste die Chemikaliengesetzgebung in Deutschland und die nachhaltige Goldgewinnung in der Türkei. Das wissenschaftliche Werk Kortes umfasst mehr als 900 Publikationen.

Neben Honorarprofessuren an der Universität Buenos Aires, der Universität Alahabad/Indien und dem Institut für Hydrobiologie der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Wuhan erhielt Friedhelm Korte zahlreiche Medaillen und Ehrungen, von denen die Umweltmedaille des Freistaats Bayern (1987), das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse (1988) sowie der Philipp Morris Forschungspreis (1989) erwähnt seien.

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