Nobelpreisträger Rudolf Mößbauer wird 75

03.02.2004

Am 31. Januar 2004 feierte Professor Rudolf Mößbauer, Nobelpreisträger für Physik (1961) und emeritierter Ordinarius für Experimentalphysik der TU München, seinen 75. Geburtstag. Die Technische Universität (TUM) gratuliert ihrem herausragenden Wissenschaftler und Hochschullehrer und dankt ihm für seine Verdienste, die dem Department für Physik zu internationalem Ansehen verholfen haben.

Geboren 1929 in München, begann Rudolf Mößbauer 1949 sein Physikstudium an der damaligen Technischen Hochschule München und schloss sein Studium 1955 bei Prof. Heinz Maier-Leibnitz ab. Unter seiner Obhut machte Mößbauer im Rahmen seiner Doktorarbeit die entscheidenden Entdeckungen, die 1961 mit dem Nobelpreis gewürdigt wurden: Am Max-Planck-Institut für Medizinische Forschung in Heidelberg gelangen ihm die ersten Beobachtungen der rückstoßfreien Kernresonanz-Absorption. 1958 promovierte er bei Maier-Leibnitz an der Technischen Hochschule München mit dem Thema "Kernresonanz-Fluoreszenz von Gammastrahlen in Iridium-191". Der nach ihm benannte "Mößbauer-Effekt" ermöglicht feinste Energiedifferenz- und Frequenzmessungen energiereicher elektromagnetischer Strahlung.

Praktische Bedeutung gewann der Effekt in so genannten Mößbauer-Spektrometern, mit denen die genaue chemische Umgebung bestimmter Elemente ermittelt werden kann. So haben die jüngst auf dem Mars gelandeten Roboter unter anderem Mößbauer-Spektrometer an Bord, um die eisenhaltigen Mineralien auf dem Mars zu untersuchen. Die Geräte senden mittels einer radioaktiven Quelle Gamma-Strahlen aus, die auf das Untersuchungsmaterial treffen und reflektiert werden. Die Differenz zwischen dem ausgesandten und dem reflektierten Spektrum gibt Auskunft über die Zusammensetzung der Mineralien.

Mit 32 Jahren war Mößbauer einer der jüngsten Nobelpreisträger überhaupt. Zu dieser Zeit war er in den USA am California Institute of Technology, wo er bis heute Mitglied der Fakultät ist. Es folgten ungezählte Ehrungen und Mitgliedschaften in den renommiertesten wissenschaftlichen Organisationen der ganzen Welt. Ende 1964 folgte Mößbauer dem Ruf an die TU München und wurde Direktor des neuen Physik-Departments. Zur Bedingung seiner Rückkehr hatte er gemacht, dass die Fakultät für Physik völlig neu nach amerikanischem Muster organisiert wurde. Das Department mit gleichrangigen Professoren, aus deren Mitte ein Direktorium gewählt wurde, sollte für Dynamik in der Forschung sorgen.

In den folgenden Jahren kritisierte Mößbauer immer wieder die fehlende Freizügigkeit an deutschen Universitäten. Trotz aller Kritik blieb Mößbauer jedoch ein leidenschaftlicher Forscher, der es versteht, Interesse und Begeisterung für die Physik zu wecken. Sein Rat lautete einmal, die besten jungen Wissenschaftler mit größtmöglichen Freiheiten auszustatten und nicht auf kurzfristige Erfolge zu drängen. Jedoch sollte nach etwa zehn Jahren erkennbar sein, dass etwas Wesentliches gefunden wurde.

Mößbauers Forschungsaktivitäten waren stets gekennzeichnet durch das Bestreben, eingefahrene Wege zu verlassen und neue, manchmal gewagte Richtungen einzuschlagen. Dies war auch der Grund, weshalb er sich für manche Kollegen überraschend von der Standardanwendung des Mößbauer-Effekts abwandte. Seine Berufung 1972 zum Nachfolger von Maier-Leibnitz als zweiter Direktor des Instituts Laue Langevin in Grenoble erlaubte ihm, seine herausragenden Führungseigenschaften in einem neuen europäischen Institut unter Beweis zu stellen. Als einer der Ersten erkannte er die Herausforderung der Neutrinophysik und engagierte sich gerade auf dem Gebiet, in dem in jüngster Zeit wieder zwei Nobelpreise verliehen wurden.

Weitere News aus dem Ressort Personalia

Diese Produkte könnten Sie interessieren

S4 T-STAR

S4 T-STAR von Bruker

TXRF-Spektrometer: Sub-ppb Nachweisgrenzen & 24/7 Analytik

Minimale Betriebskosten, weil Gase, Medien oder Laborausrüstung entfallen

Totalreflexions-Röntgenfluoreszenzspektrometer
ZEEnit

ZEEnit von Analytik Jena

Zeeman-Technik mit maximaler Empfindlichkeit und Applikationsvielfalt

Quergeheizte Graphitrohrofen für optimale Atomisierungsbedingungen und hohen Probendurchsatz

AAS-Spektrometer
PlasmaQuant MS Elite

PlasmaQuant MS Elite von Analytik Jena

Massenspektrometer für hochempfindliche Forschungsanwendungen und niedrigste Nachweisgrenzen

Die Erfolgsformel in der LC-ICP-MS – PlasmaQuant MS-Serie und PQ LC

ERASPEC

ERASPEC von eralytics

Einfachste Kraftstoffanalyse in Sekunden mit ERASPEC

Bestimmung von bis zu 40 Kraftstoffparametern auf Knopfdruck

PlasmaQuant 9100

PlasmaQuant 9100 von Analytik Jena

Neues ICP-OES PlasmaQuant 9100 für komplexe Probenmatrices

Mehr sehen. Mehr wissen. ICP-OES vereinfacht Analyse matrixlastiger Proben

ICP-OES-Spektrometer
NANOPHOX CS

NANOPHOX CS von Sympatec

Partikelgrößenanalyse im Nanobereich: Hohe Konzentrationen problemlos analysieren

Zuverlässige Ergebnisse ohne aufwändige Probenvorbereitung

Partikelanalysatoren
ZSX Primus IVi

ZSX Primus IVi von Rigaku

Hochpräzise WDXRF-Analyse für industrielle Anwendungen

Maximale Empfindlichkeit und Durchsatz für leichte Elemente und komplexe Proben

Röntgenfluoreszenzspektrometer
ALPHA II

ALPHA II von Bruker

Chemische Analyse leicht gemacht: Kompaktes FT-IR-System

Steigern Sie die Effizienz Ihrer Routineanalysen mit benutzerfreundlicher Technologie

FT-IR-Spektrometer
NEX CG II

NEX CG II von Applied Rigaku Technologies

Elementaranalyse auf ppb-Niveau für exakte Ergebnisse

Röntgenfluoreszenzspektrometer
Agera

Agera von HunterLab Europe

Farbe und Glanzgrad gleichzeitig messen - und das sekundenschnell

Einfach zu bedienendes Farbmessgerät: normkonform, robust und präzise

Kolorimeter
S2 PICOFOX

S2 PICOFOX von Bruker

Schnelle und präzise Spurenelementanalyse unterwegs

TXRF-Technologie für minimale Proben und maximale Effizienz

Totalreflexions-Röntgenfluoreszenzspektrometer
SPECORD PLUS

SPECORD PLUS von Analytik Jena

Die neue Generation der Zweistrahlphotometer von Analytik Jena

Der moderne Klassiker garantiert höchste Qualität

Mikrospektrometer

Mikrospektrometer von Hamamatsu Photonics

Ultrakompaktes Mikrospektrometer für vielseitige Anwendungen

Präzise Raman-, UV/VIS- und NIR-Messungen in tragbaren Geräten

Mikrospektrometer
contrAA 800

contrAA 800 von Analytik Jena

contrAA 800 Serie – Atomic Absorption. Redefined

Kombiniert das Beste der klassischen Atomabsorption mit den Vorteilen von ICP-OES-Spektrometern

ICP-OES-Spektrometer
novAA®  800

novAA® 800 von Analytik Jena

Der Analysator für Sie - novAA 800-Serie

Das zuverlässige Multitalent für die effiziente und kostengünstige Routineanalyse

2060 Raman Analyzer

2060 Raman Analyzer von Metrohm

Selbstkalibrierendes Inline-Raman Spektrometer

Feststoffe, Flüssigkeiten und Gase analysieren - für reproduzierbare, genaue Ergebnisse im Prozess

INVENIO

INVENIO von Bruker

FT-IR Spektrometer der Zukunft: INVENIO

Völlig frei aufrüstbares und konfigurierbares FT-IR Spektrometer

FT-IR-Spektrometer
Micro-Z ULS

Micro-Z ULS von Rigaku

Schwefelgehalt in Kraftstoffen genau messen: WDXRF-Analysator

Zuverlässige Routineuntersuchungen mit 0,3 ppm Nachweisgrenze und kompaktem Design

WDXRF-Spektrometer
Quantaurus-QY

Quantaurus-QY von Hamamatsu Photonics

Hochgeschwindigkeits-UV/NIR-Photolumineszenz-Spektrometer

Präzise Quantenausbeute-Messungen in Millisekunden ohne Referenzstandards

Fluoreszenzspektrometer
SPECTRO ARCOS

SPECTRO ARCOS von SPECTRO Analytical Instruments

Optisches Emissions-Spektrometer mit induktiv gekoppeltem Plasma (ICP-OES) für höchste Ansprüche

Das SPECTRO ARCOS ICP-OES bietet Elementanalytik auf einem neuen Niveau

ICP-OES-Spektrometer
Loading...

Meistgelesene News

Weitere News von unseren anderen Portalen

Revolutioniert künstliche Intelligenz die Chemie?