Merck zahlt ImClone Systems 500.000 Dollar für Projektfortschritt bei der klinischen Entwicklung des Krebsimpfstoffs BEC2
Die klinische Studie ist so angelegt, dass Patienten mit kleinzelligem Lungenkarzinom, die bereits auf die Standardtherapie (Chemotherapie oder Bestrahlung) angesprochen haben, im Rahmen eines festgelegten Verfahrens in zwei Gruppen aufgeteilt werden. Während bei der einen Gruppe im Anschluß an die Standardtherapie keine weitere Behandlung erfolgt, wird die andere Patientengruppe mit BEC2 sowie einem Immunstimulans behandelt. Für die erfolgreiche Zuweisung der Hälfte aller für die Studie in Frage kommenden Patienten erhält ImClone nunmehr den vereinbarten Betrag.
Erst im April 2001 hatte ImClone Systems mitgeteilt, dass die Hälfte der geplanten Zahl an Patienten für die erwähnte klinische Studie der Phase III rekrutiert werden konnte. Diesen wichtigen Projektfortschritt hatte Merck vereinbarungsgemäss ebenfalls mit einer Erfolgszahlung von 500.000 Dollar an das Partnerunternehmen bestätigt. "Beide Projektfortschritte sind ein Beleg für die guten Arbeitsbeziehungen zwischen ImClone und der Merck KGaA", bestätigt Samuel D. Waksal, President und CEO von ImClone Systems. "Wir werden diese wichtige Studie auch weiterhin gemeinsam mit unserem Partner vorantreiben und über die künftigen klinischen Projektfortschritte berichten".
BEC2 (Mitumomab) ist ein monoklonaler Antikörper, der als Impfstoff gegen Krebszellen eingesetzt werden soll. Der Antikörper ahmt Oberflächenproteine der Tumorzelle nach und stimuliert dadurch das Immunsystem zum Angriff auf die Krebszellen. Ziel der Immuntherapie mit BEC2 ist es, beim Patienten eine Antitumorreaktion des Moleküls Gangliosid GD3 auszulösen. Dieses Gangliosid findet sich auf der Oberfläche von Krebszellen unterschiedlichen Typs, z.B. bei Lungen- und Hautkarzinomen. Zur Herstellung des BEC2-Impfstoffs wurde einer Maus GD3 injiziert und dadurch ein anti-GD3-Antikörper erzeugt, dessen Injektion dann bei einer anderen Maus zur Bildung eines "anti-idiotypischen" Antikörpers führte. Der so entstandene BEC2-Antikörper ähnelt dem ursprünglichen GD3-Antigen; da es sich bei diesem jedoch um ein Eiweiß handelt, löst er eine stärkere Immunantwort aus.
BEC2 befindet sich zur Zeit in fortgeschrittenen Stadien der klinischen Entwicklung. Die bislang gewonnenen Daten sprechen dafür, dass die Behandlung mit BEC2 unbedenklich ist und generell gut vertragen wird. Eine Studie an Patienten mit kleinzelligem Lungenkarzinom, die am Memorial Sloan-Kettering Cancer Center in New York (USA) durchgeführt wurde, erbrachte erste vielsprechende Hinweise auf eine Verbesserung der Lebenserwartung der Patienten durch die BEC2-Immuntherapie. Zur Zeit läuft in den USA und in Europa, Australien und Neuseeland eine großangelegte Prüfung von BEC2 an Patienten mit kleinzelligem Lungenkarzinom.