Degussa verkauft Stollberg an S&B
Die Stollberg-Gruppe mit Sitz in Oberhausen ist eine 100-prozentige Tochter der SKW Metallurgie AG, die wiederum vollständig zum Degussa-Konzern gehört. Die Stollberg-Gruppe verfügt über Produktionsstätten in Deutschland, den USA, Frankreich, Brasilien, Indien, Korea - dort besteht ein 50:50 Joint Venture mit Samil Co. Ltd. - und China (wird direkt durch das koreanische Joint Venture gehalten). Weltweit hat sie 350 Mitarbeiter. Das Kerngeschäft von Stollberg sind Gießpulver - eine Palette wertschöpfungsintensiver Spezialprodukte, die bei der Stahlherstellung im Stranggussverfahren benötigt werden. Die jährliche Produktion von Stollberg beläuft sich auf 120.000 Tonnen Gießpulver und Granulate. Stollberg hat in den letzten Jahren in den Aufbau neuer Kapazitäten in Wachstumsregionen investiert und verfügt heute über sieben Standorte mit einer Gesamtkapazität von rund 190.000 Tonnen.
Stollberg ist auf ihrem Gebiet Marktführer und beliefert fast alle bedeutenden Stahlhersteller der Welt. Die Gruppe hat einen hervorragenden Ruf hinsichtlich Qualität, technischem Außendienst sowie innovativer, maßgeschneiderter Lösungen für ihre Kunden. Die Gruppe erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2003 einen Umsatz von 60,3 Millionen Euro.
Der Erwerb von Stollberg ermöglicht es S&B, weltweit ihre Vorwärtsintegration basierend auf dem Industriemineral Wollastonit voranzutreiben. Wollastonit ist ein wichtiger Rohstoff der Stollberg-Produkte, mit dem Stollberg bereits in der Vergangenheit von der zu S&B gehörenden OTAVI Minerals beliefert wurde. Zudem hat S&B vor kurzem den Erwerb eines Mehrheitsanteils an der größten Wollastonit-Mine inklusive dazu gehörender Weiterverarbeitungsanlagen in China bekannt gegeben. Mit diesen strategischen Akquisitionen steigt S&B in diesem Nischenmarkt zu einem wichtigen Global Player auf.
Darüber hinaus werden die etablierten Stollberg-Aktivitäten in Brasilien, Indien, Korea und China S&B die Expansion in diesen Wachstumsmärkten erleichtern. Die Akquisition von Stollberg unterstreicht damit das strategische Ziel von S&B, sowohl geographisch als auch hinsichtlich des Produktportfolios zu expandieren und globale Marktführerpositionen bei Industriemineralien zu erlangen.
Für Degussa ist der Verkauf der Stollberg-Gruppe als ein Bestandteil des Metallurgiegeschäfts einer der letzten Schritte zum Abschluss ihres erfolgreichen Desinvestitionsprogramms, mit dem sie in den vergangenen drei Jahren ihre Fokussierung auf Spezialchemie konsequent vorangetrieben hat.
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