Bayer Chemicals verschenkt wertvolle Fachbibliothek nach Polen

27.05.2004

Der Zeitpunkt für die außergewöhnliche Spende hätte passender kaum sein können: Pünktlich zum EU-Beitritt von Polen verschenkt die Bayer Chemicals AG eine ihrer umfangreichen und wertvollen chemischen Fachbibliotheken an eine junge polnische Universität. Nicht weniger als 210 Umzugskartons randvoll mit chemischer Forschungsliteratur und einem Wert von deutlich über 100.000 Euro machten sich kürzlich auf den Weg von Leverkusen in die kleine Universitätsstadt Siedlce nahe Warschau.

"Die Bibliothek wird durch die Konzentration unserer Forschung auf ein Gebäude nicht mehr benötigt", so Verena-Jeanette Fister, Leiterin des Informations- und Dokumentationsservices der Feinchemikalien-Forschung bei Bayer Chemicals. Bis vor kurzem waren die Forschungsaktivitäten der Geschäftseinheit Feinchemikalien von Bayer Chemicals über das gesamte Werksgelände verstreut, und jeder Standort hatte seine eigene Fachbibliothek. Im Rahmen der Konzern-Umstrukturierung wurden alle Forschungs-Aktivitäten der Geschäftseinheit Feinchemikalien im Gebäude Q18 konzentriert. Mit der ebenfalls in diesem Gebäude untergebrachten Kekulé-Bibliothek steht den Bayer Forschern eine der größten und besten chemischen Bibliotheken überhaupt zur Verfügung. Somit wird die Literaturrecherche für die Wissenschaftler durch kurze Wege deutlich vereinfacht, und zusätzliche Literaturbestände werden nicht mehr benötigt.

"Unser Ziel war daher, die wertvolle Fachliteratur einer sinnvollen und angemessenen Weiterverwendung zuzuführen", so Verena-Jeanette Fister. Bei der Suche nach einem adäquaten Empfänger dieser außergewöhnlichen Spende half die Gesellschaft deutscher Chemiker (GdCh) und stellte den Kontakt zur Universität in Siedlce her. Die wertvolle Bibliothek wird am 25. Mai 2004 im Rahmen einer Feierstunde offiziell der Universität von Siedlce im Beisein des Vorsitzenden der Polnischen Chemischen Gesellschaft übergeben.

Für die junge Universität in Siedlce, an der rund 12.000 Personen studieren, ist die Spende von Bayer Chemicals ein wahrer Schatz. Denn die Erforschung und die Beschreibung der organischen Chemie erfolgte primär im 19. Jahrhundert. Fachliteratur aus dieser Zeit ist kaum noch zu haben und Nachdrucke alter Bestände gibt es sehr selten und nur in Ausnahmefällen. Für eine junge im Aufbau begriffene Bibliothek wie in Siedlce ist der tatsächliche Wert der internationalen Fach- und Forschungsliteratur aus zwei Jahrhunderten daher kaum zu beziffern. Er übersteigt den reinen Sachwert um ein Vielfaches. Entsprechend groß ist in Siedlce die Freude über die Spende der Forscher-Kollegen aus Leverkusen.

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