Der Europamarkt für Kreisel- und Turbinenpumpen
Die zunehmende Nachfrage nach zuverlässigeren und leistungsfähigeren Pumpen verlangt von den Herstellern eine ständige Weiterentwicklung ihrer Produkte. Entsprechend diesem Trend sollen fortgeschrittene Technologien wie Tauchpumpen und dichtungslose Pumpen ein starkes Umsatzwachstum verzeichnen. Dichtungslose Pumpen sollen bis 2010 einen Umsatzanteil von 13,6 Prozent erreichen, Tauchpumpen sollen dann sogar 22,4 Prozent des Gesamtumsatzes abdecken.
Wasser- und Abwassersektor erbrachte den meisten Umsatz
Zusätzlich unterstützt wird das Marktwachstum durch eine gestiegene Nachfrage aus bestimmten Anwendungssektoren. So wird zurzeit vor allem in Osteuropa erheblich in die Modernisierung der kommunalen Wasserver- und Abwasserentsorgung investiert, ein Trend, der sich besonders auf die Nachfrage nach Kreiselpumpen positiv auswirkt. Der Wasser- und Abwassersektor erbrachte denn auch im Jahr 2003 den mit 22,0 Prozent größten Umsatzanteil. Dank der steigenden Investitionen soll dieser Beitrag zum Gesamtumsatz bis zum Jahr 2010 noch auf 23,8 Prozent anwachsen. Weitere Anwendersektoren, die Spielraum für Zuwächse bieten, sind die Öl- und Gasindustrie, die Erdölchemie, die Energiewirtschaft sowie die Lebensmittel- und Getränkeindustrie.
Deutschland bietet größtes Nachfragevolumen
Im Vergleich der Regionalmärkte dürfte Deutschland trotz eines nur noch geringen Wachstumspotenzials weiter der Markt mit dem größten Nachfragevolumen bleiben. Die beste Performance wird für Spanien und Portugal sowie Osteuropa erwartet, wo umfangreiche Investitionen quer durch die gesamte Kundenbasis geplant sind. Die größten Zuwächse soll Osteuropa verzeichnen, wo sich das Wachstum der Industrie infolge des EU-Beitritts beschleunigen dürfte. Mit der Entwicklung der industriellen Basis sollte sich dann auch eine Nachfrage nach Kreiselpumpen aufbauen. Dieser Faktor soll zunächst von mittlerem Gewicht für den Markt sein und dann langfristig allmählich an Bedeutung gewinnen.
Hoher Wettbewerbsdruck im Markt
Trotz solch positiver Zeichen herrscht auf dem Markt für Kreisel- und Turbinenpumpen weiterhin ein hoher Wettbewerbsdruck. Da viele Pumpenhersteller standardisierte Massenprodukte anbieten, ist der Preis zum einzigen Differenzierungsmerkmal geworden, was die Position der Kunden stärkt. Die Hersteller sind deshalb gezwungen, Pumpen guter Qualität zu extrem günstigen Preisen zu liefern, die ihre Gewinnmargen ruinieren.
Produktentwicklung entscheidender Wettbewerbsfaktor
Angesichts der Marktsättigung kann die Produktentwicklung laut Frost & Sullivan entscheidend dazu beitragen, eigene Angebote von denen der Konkurrenz abzuheben und den Kunden mehr Wert zu bieten. Kontinuierliche Produktentwicklung ist auch deshalb im Interesse der Hersteller, weil für Mehrwertlösungen höhere Preise als für Standardausführungen erzielt werden können und sich damit die Gewinne steigern lassen. Insofern sollten die Wettbewerber darauf achten, ihre Gesamtposition weiter dadurch zu stärken, dass sie sich auf die Verbesserung und Weiterentwicklung ihrer eigenen Produkte konzentrieren, um den Kunden eine modernere und effizientere Technologie zu bieten. Die Fortschritte in der Pumpentechnologie können dabei in besseren Materialien, weiterentwickelten Pumpsystemen oder auch höherer Kapazität bestehen. Durch solche Schritte können Nachfrage und Modernisierungsinvestitionen stimuliert werden.
Große Anzahl von Marktteilnehmern
Auf der Anbieterseite stehen über 300 Marktteilnehmer im Wettbewerb. Dominiert wird der Markt jedoch von einigen wenigen Großunternehmen. So entfiel etwa im Jahr 2003 auf die drei führenden Hersteller KSB, ITT Industries und Grundfos zusammen ein Marktanteil von 38,1 Prozent.
Eine derart hohe Marktkonzentration lässt kleinen Firmen immer geringere Marktanteile. Durch zahlreiche Fusionen und Übernahmen wie die von Bombas Itur und DP Industries durch KSB, von Allen Gwynnes Pumps durch Weir und von Sarlin und Hilge durch Grundfos nimmt der Konkurrenzdruck weiter zu. Die fortschreitende Konsolidierung macht deutlich, dass kleine und mittlere Hersteller mit geeigneten Strategien reagieren müssen. Strategische Allianzen könnten ein gangbarer Weg sein, um Produktspektrum und Reichweite auszudehnen. Doch werden auch die Marktführer für zusätzliches Wachstum nach Marktnischen Ausschau halten müssen, schließt Frost & Sullivan.